Neue iMacs mit "Sandy Bridge"-Prozessoren und Thunderbolt-Schnittstelle

03. Mai 2011 14:30 Uhr - sw

Apple hat heute eine verbesserte iMac-Produktreihe vorgestellt. Sie wird von den neuen "Sandy Bridge"-Prozessoren von Intel angetrieben und ist ab sofort zu Preisen ab 1149 Euro bzw. ab 1349 Franken erhältlich. Zu den weiteren Neuerungen zählen schnellere Grafikchips, die Hochgeschwindigkeitsschnittstelle Thunderbolt und eine höher auflösende Videokamera.

Vier Prozessorkerne in allen Modellen

Die aktuelle Intel-Prozessorarchitektur "Sandy Bridge" ist nun auch im iMac angekommen. Bereits Ende Februar hatte Apple die MacBook-Pro-Produktreihe auf "Sandy Bridge" umgestellt. Die "Sandy Bridge"-Prozessoren bieten gegenüber der Vorgängergeneration eine deutlich höhere Leistung.

iMacs

Neue iMacs mit "Sandy Bridge" und Thunderbolt
Foto: Apple


Erstmals verfügen alle iMac-Konfigurationen standardmäßig über einen Vierkernprozessor. Zuvor war lediglich das iMac-Spitzenmodell mit einer Vierkern-CPU ausgerüstet. Apple verbaut in den neuen iMacs den Core i5 in Taktraten von 2,5 bis 3,1 GHz (L3-Cache: sechs MB). Zwei Modelle können gegen Aufpreis mit einem Core i7 (2,8 bzw. 3,4 GHz) bestellt werden.

Die neuen iMacs bieten laut Apple eine um bis zu 70 Prozent höhere CPU-Leistung als die vorhergehende Generation.

In puncto Bildschirmgrößen und -auflösungen gab es keine Änderungen. Vier Modelle stehen zur Auswahl, zwei mit 21,5-Zoll- und zwei mit 27-Zoll-Display. Der 21,5-Zoll-iMac (Hochglanzanzeige) bietet eine Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten, beim 27-Zoll-iMac (ebenfalls Hochglanzanzeige) sind es 2560 mal 1440 Pixel. Blendfreie Displays sucht man beim iMac weiter vergebens.

Schnellere Grafikchips, Thunderbolt-Schnittstelle

Die neuen iMacs bieten nach Angaben von Apple eine um bis zu dreimal höhere Grafikleistung als die Vorgängerserie. Zum Einsatz kommen nun die Grafikprozessoren Radeon HD 6750M (512 MB Grafikspeicher), Radeon HD 6770 MB (512 MB) und Radeon HD 6970M (1024 MB).

Die Thunderbolt-Technologie hat auch im iMac Einzug gehalten. Die 21,5-Zoll-iMacs verfügen über einen Thunderbolt-Anschluss, die 27-Zoll-iMacs über zwei Thunderbolt-Schnittstellen. Der Mini-DisplayPort ist in Thunderbolt integriert und ermöglicht den Anschluss eines zweiten Monitors.

Thunderbolt-Schnittstelle

Thunderbolt: Hochleistungsschnittstelle jetzt auch im iMac
Bild: Apple.com


Thunderbolt ist eine von Intel unter dem Codenamen "Light Peak" entwickelte Hochgeschwindigkeitsschnittstelle. Apple hat sie als erster Computerhersteller integriert (siehe MacGadget-Artikel: "Neue MacBook-Pro-Modelle mit schnelleren Prozessoren und Thunderbolt-Schnittstelle"). Bereits in der ersten Version ermöglicht Thunderbolt Datenübertragungsraten von bis zu zehn Gbit pro Sekunde und ist damit deutlich schneller als USB 3.0 oder eSATA.

Die Thunderbolt-Schnittstelle erfährt inzwischen breite Unterstützung von Zubehörherstellern. So haben Unternehmen wie Aja, Apogee, Avid Technology, Blackmagic, Canon, Hitachi, LaCie, Matrox, Promise, Sonnet Technologies und Western Digital bekannt gegeben, an Thunderbolt-basierten Produkten zu arbeiten. Erste Thunderbolt-Produkte werden für den Frühsommer erwartet.

Optionale SSD in drei Modellen, FaceTime HD

Die standardmäßige Arbeitsspeicherausstattung (vier GB, erweiterbar bis zu 16 GB) blieb unverändert, gleiches gilt für die Festplattenkapazitäten (serienmäßig 500 oder 1000 GB, in einigen Modellen optional 2000 GB).

Bis auf das kleinste Modell können nun alle iMacs optional mit einer SSD (256 GB) ausgerüstet werden - entweder als primäres Laufwerk oder zusätzlich zur magnetischen Festplatte. Bei der Vorgängerserie war dies nur beim 27-Zoll-iMac möglich.

Die Auflösung der integrierten Videokamera wurde erhöht. Diese arbeitet nun mit einer Auflösung von bis zu 720p. Die Kamera wurde zudem, wie bereits bei den neuen MacBook-Pro-Modellen, von iSight in FaceTime HD umbenannt.

Restliche Ausstattung unverändert, Preise leicht gesenkt

Am Gehäusedesign und der restlichen Ausstattung nahm Apple im Vergleich zur vorherigen iMac-Generation keine Änderungen vor. Alle iMacs verfügen über einen DVD-Brenner mit achtfacher Geschwindigkeit, WLAN nach 802.11n, Gigabit-Ethernet, vier USB-2.0-Schnittstellen, einen FireWire-800-Anschluss, Bluetooth 2.1+EDR, einen Audio-Eingang, einen Audio-Ausgang, ein Mikrofon, Stereolautsprecher und zwei Verstärker mit 17 Watt.

Drei der vier iMac-Konfigurationen wurden im Preis gesenkt. Das 21,5-Zoll-Einstiegsmodell gibt es nun für 1149 statt 1199 Euro. Die größere 21,5-Zoll-Ausführung kostet weiterhin 1449 Euro. Die Preise der beiden 27-Zoll-Modelle wurden von 1699 bzw. 1999 Euro auf 1649 bzw. 1899 Euro reduziert. Auch die iMac-Preise in Schweizer Franken wurden gesenkt.

Die neue iMac-Produktlinie im Überblick

iMac mit 21,5-Zoll-Bildschirm
• Core i5 (vier Kerne) mit 2,5 GHz, vier GB Arbeitsspeicher, 500 GB Festplatte, Radeon HD 6750M mit 512 MB VRAM. Preis: 1149 Euro bzw. 1349 Franken.

• Core i5 (vier Kerne) mit 2,7 GHz, vier GB Arbeitsspeicher, 1000 GB Festplatte, Radeon HD 6770M mit 512 MB VRAM, optionale SSD. Preis: 1449 Euro bzw. 1679 Franken. Core i7 (vier Kerne) mit 2,8 GHz gegen Aufpreis (200 Euro bzw. 240 Franken).

iMac mit 27-Zoll-Bildschirm
• Core i5 (vier Kerne) mit 2,7 GHz, vier GB Arbeitsspeicher, 1000 GB Festplatte, Radeon HD 6770M mit 512 MB VRAM, optionale SSD. Preis: 1649 Euro bzw. 1899 Franken.

• Core i5 (vier Kerne) mit 3,1 GHz, vier GB Arbeitsspeicher, 1000 GB Festplatte, Radeon HD 6970M mit 1024 MB VRAM, optionale SSD. Preis: 1899 Euro bzw. 2249 Franken. Core i7 (vier Kerne) mit 3,4 GHz gegen Aufpreis (200 Euro bzw. 240 Franken).

Die neuen iMacs sind ab sofort im Handel erhältlich und werden vorinstalliert mit Mac OS X 10.6 "Snow Leopard" und iLife '11 ausgeliefert. Maus bzw. Magic Trackpad und Tastatur gehören ebenso zum Lieferumfang.

Nachtrag (18:45 Uhr): Wie Apple auf MacGadget-Anfrage mitteilte, lassen sich am neuen 27-Zoll-iMac zwei externe Bildschirme betreiben. Der 27-Zoll-iMac verfügt über zwei kombinierte Thunderbolt/Mini-DisplayPort-Anschlüsse.

Nachtrag (19:00 Uhr): Apple hat das "Boot Camp 3.2 Update" für die neuen iMacs veröffentlicht. Es behebt Probleme mit japanischen und koreanischen Tastaturen.

Nachtrag (19:30 Uhr): Apple hat das PDF-Handbuch der neuen iMac-Produktreihe veröffentlicht. Darin beschreibt der Hersteller auf über 70 Seiten die Inbetriebnahme und die Hardwareausstattung des Geräts sowie die Erweiterung des Arbeitsspeichers. Außerdem gibt Apple Tipps zur Problembehebung.

Nachtrag (19:45 Uhr): Ein Test von Engadget zeigt, dass sich problemlos zwei 30-Zoll-Displays am neuen 27-Zoll-iMac betreiben lassen.

Nachtrag (12. Mai): 32 GB Arbeitsspeicher im neuen 27-Zoll-iMac