Quartalsbericht: Apple enttäuscht mit iPhone-Verkaufszahlen, Mac-Umsatz wächst zweistellig (Update)

03. Mai 2017 00:01 Uhr - Redaktion

Apple hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017 einen überraschenden Rückgang bei den iPhone-Verkaufszahlen verzeichnet. Wie das Unternehmen heute nach Börsenschluss in den USA mitteilte, sank der Smartphone-Absatz im Vergleich zum Vorjahr leicht um ein Prozent von 51,19 auf 50,76 Millionen Stück. Beim iPad setzte sich die Talfahrt fort, allerdings gab es auch mehrere gute Nachrichten aus Cupertino, allen voran beim Mac.

Apples Umsatz im zweiten Quartal kletterte gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres um fünf Prozent von 50,6 auf 52,9 Milliarden US-Dollar und der Gewinn um elf Prozent von 1,90 US-Dollar auf 2,10 US-Dollar pro Aktie. Die Prognosen der Börsianer von 52,9 Milliarden US-Dollar (Umsatz) bzw. 2,02 US-Dollar (Gewinn) wurden damit erreicht bzw. übertroffen.

Obwohl Apple im zweiten Quartal keine neuen Macs vorstellte, stiegen die Mac-Verkaufszahlen um vier Prozent von 4,03 auf 4,19 Millionen Geräte. Der Umsatz mit Macs legte sogar um 14 Prozent von 5,1 auf 5,84 Milliarden US-Dollar zu: Nachwirkungen der Einführung der neuen, im Oktober 2016 angekündigten MacBook-Pro-Generation, bei der erst ab Januar eine breite Verfügbarkeit im Handel gegeben war.

Neues MacBook Pro

Neues MacBook Pro sorgt für steigenden Mac-Absatz und -Umsatz.
Bild: Apple.



Die verfehlten Erwartungen beim iPhone-Absatz (die Analysten rechneten mit 51,4 Millionen verkauften Geräten) dürften mit den zunehmenden Spekulationen um die für September erwartete Ankündigung des iPhone 8 zusammenhängen. Gerüchten zufolge steht ein komplettes Neudesign des Apple-Smartphones an. Vor diesem Hintergrund ist es gut möglich, dass inzwischen vermehrt Interessenten den Kauf eines iPhones aufschieben.

Den Abwärtstrend bei den iPads bekommt Apple weiterhin nicht in den Griff. Die iPad-Verkaufszahlen sind inzwischen seit über drei Jahren rückläufig, im vergangenen Quartal gingen sie um 13 Prozent von 10,25 auf 8,92 Millionen Stück zurück. Der mit iPads erzielte Umsatz brach um zwölf Prozent von 4,41 auf 3,88 Milliarden US-Dollar ein.

Der Haupt-Umsatzträger Apples bleibt das iPhone mit 33,24 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal (plus ein Prozent). Positiv entwickelten sich die Dienstleistungssparte und der Vertrieb anderer Produkte. Der Umsatz mit Services (App-Stores, iTunes-Store, Apple Pay, Apple Music...) legte um 18 Prozent auf 7,04 Milliarden US-Dollar zu. Mit "Sonstigen Produkten" (Apple Watch, Apple TV, AirPods, Beats-Produkte...) nahm Apple 2,87 Milliarden US-Dollar ein (ein Zuwachs von 31 Prozent).

Für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres erwartet Apple einen Umsatz zwischen 43,5 und 45,5 Milliarden US-Dollar. Damit bleibt der Mac- und iPhone-Hersteller im Bereich der Analystenerwartung. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016 erzielte Apple einen Umsatz in Höhe von 42,36 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 1,42 US-Dollar pro Anteilsschein.

Das zweite Quartal des Apple-Geschäftsjahres 2017 begann am 01. Januar und wurde am 01. April abgeschlossen. Apples Geschäftsjahre weichen traditionell vom Kalenderjahr ab.

Nachtrag (03. Mai): Apple-CEO Tim Cook hat in der Bilanzpressekonferenz eingeräumt, dass zunehmende Spekulationen über die nächste iPhone-Generation den Absatz der aktuellen Modelle beeinträchtigen ("We're seeing what we believe to be a pause in purchases on iPhone, which we believe are due to the earlier and much more frequent reports about future iPhones.")