iPhone X: Apple nennt Details zur Gesichtserkennung

29. Sep 2017 10:00 Uhr - Redaktion

Bezüglich der Gesichtserkennung des iPhone X haben viele User noch offene Fragen und sehen Face-ID mitunter sogar skeptisch. Die Situation erinnert an das Jahr 2013, als mit dem iPhone 5s der Fingerabdruckscanner Touch-ID eingeführt und anfangs ebenfalls Bedenken geäußert wurden. Mit einer ausführlichen Dokumentation zu Face-ID will Apple nun Antworten liefern.

Auf einer neu eingerichteten Support-Webseite sowie in einer (englischsprachigen) PDF-Datei geht Hersteller ausführlich auf Technologien, Sicherheitsmaßnahmen, Funktionsweise, Datenschutz und Bedienungshilfen im Zusammenhang mit Face-ID ein. Viele dieser Punkte wurden zwar bereits auf Apples-Produktpräsentation vor zwei Wochen angesprochen, beide Dokumente beleuchten sie aber wesentlich detaillierter.



Wichtig: Face-ID ist ein Kann, aber kein Muss. Das iPhone X lässt sich ganz traditionell per Zahlencode entsperren. Apple betont, dass – wie bereits bei Touch-ID – alle Face-ID-Daten einschließlich der mathematischen Darstellung des Gesichts ausschließlich lokal in verschlüsselter Form gespeichert werden, wobei der Schlüssel extra gesichert in der Secure Enclave liegt.

"Face ID passt sich automatisch an Änderungen Ihres Erscheinungsbilds an, z. B. an aufgelegtes Makeup oder Bartwuchs. Ändert sich Ihr Erscheinungsbild deutlich, z. B. durch das Abrasieren eines Vollbarts, lässt sich Face ID Ihre Identität über Ihren Code bestätigen, bevor es Ihre Gesichtsdaten aktualisiert. Face ID wurde so entwickelt, dass es auch bei getragenen Hüten, Schals, Brillen, Kontaktlinsen und vielen Sonnenbrillen funktioniert. Darüber hinaus funktioniert es in geschlossenen Räumen, im Freien und sogar in völliger Dunkelheit", erläutert Apple.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällige Person in der Bevölkerung ein iPhone X ansehen und mit Face-ID entsperren kann, beziffert das Unternehmen mit etwa 1 zu 1 000 000 (gegenüber 1 zu 50 000 bei Touch-ID). Bei Zwillingen, sich sehr ähnlich sehenden Geschwistern sowie Kinder unter 13 Jahren, bei denen die Gesichtszüge noch nicht voll ausgeprägt sind, verhält sich die statistische Wahrscheinlichkeit allerdings anders – hier kann eine Deaktivierung von Face-ID sinnvoll sein.



Die Schutzmaßnahmen gegen unbefugten Zugriff beschreibt der Hersteller wie folgt: "Face ID führt einen Vergleich mit Tiefendaten durch, die sich auf gedruckten oder digitalen zweidimensionalen Fotos nicht wiederfinden. Und dank der hochentwickelten neuralen Anti-Spoofing-Netzwerke werden Betrugsversuche mit Masken oder anderen Techniken erkannt. Face ID stellt sogar fest, ob Sie aufmerksam sind, indem es überprüft, ob Ihre Augen geöffnet sind und auf das Gerät blicken. Dadurch wird es für andere schwieriger, Ihr iPhone ohne Ihr Wissen zu entsperren (beispielsweise wenn Sie schlafen)."

Außerdem gibt es die Möglichkeit zur Face-ID-Deaktivierung, indem eine Lautstärketaste sowie der Powerbutton zwei Sekunden lang gleichzeitig gedrückt werden.