Intel: Grünes Licht für "Sandy Bridge"-Prozessoren

03. Jan. 2011 17:00 Uhr - sw

Intel hat heute den Startschuss für die neue Prozessorarchitektur "Sandy Bridge" gegeben. 29 Desktop- und Mobilprozessoren (mit je zwei oder je vier Kernen) basierend auf "Sandy Bridge" werden schrittweise unter den bekannten Markennamen Core i3, Core i5 und Core i7 eingeführt. "Sandy Bridge" löst die "Nehalem"-Prozessorarchitektur ab, die in vielen Mac-Modellen zu finden ist. Erste Macs mit "Sandy Bridge"-Prozessoren könnten noch in diesem Quartal erscheinen. Die "Sandy Bridge"-CPUs bieten laut Intel im Vergleich zu ihren Vorgängern eine deutlich höhere Leistung, auch im Bereich Grafik.

"Sandy Bridge"-Prozessoren "werden in hochmodernen unternehmenseigenen Fertigungsstätten (Fabs) im 32 Nanometer-Verfahren (ein Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter) produziert. Zum Einsatz kommt dabei die zweite Generation der High-K Metal Gate Transistoren", so Intel. Der Grafikkern ist bei der "Sandy Bridge"-Architektur direkt im Chip integriert und soll gegenüber dem "Nehalem"-Grafikkern (separater Chip im gleichen Prozessorgehäuse) eine höhere Leistung liefern.

Intel weiter: "Die neue Prozessor Familie enthält eine Art 'Ring'-Architektur, über die der im Chip integrierte Grafikkern Ressourcen wie Cache oder Speicherplatz gemeinsam mit dem Prozessorkern nutzt. Damit erhöht sich die Rechen- und Grafikleistung des Endgeräts bei gleich bleibender Energieeffizienz.

Sandy-Bridge-Prozessor

Intel beginnt mit der Auslieferung der "Sandy Bridge"-Prozessoren
Foto: Intel


Die zweite Generation des Intel Core Prozessors bietet zudem eine verbesserte Intel Turbo Boost Technik. Diese Funktion passt die Leistung dynamisch an die aktuellen Anforderungen von Anwendungen an, indem sie die Ressourcen der Prozessor- und Grafikkerne automatisch verschiebt oder umverteilt. Auf diese Weise erhalten die Nutzer bei Bedarf einen sofortigen Leistungsschub ihrer Applikation.

Intels neuer Grafikprozessor liefert verbesserte grafische Funktionen in allen Bereichen, die Computernutzer heute am stärksten nachfragen: HD-Video, 3D, Spiele, Multitasking sowie Online-Netzwerke und Multimedia. So können Nutzer jetzt Videos schneller in andere Formate konvertieren. [...]

Die Anfang 2011 verfügbaren Chips umfassen auch die neue Befehlssatz-Erweiterung namens Intel Advanced Vector Extensions (AVX). AVX bietet mit seinem leistungsstarken und reichhaltigen Funktionsumfang insbesondere die Möglichkeit, Daten besser zu verwalten, neu anzuordnen und zu sortieren. Ein neuer 256 Bit-Befehlssatz beschleunigt Fließkomma-Anwendungen wie digitale Bildbearbeitung oder die Erstellung von Inhalten."

Es ist davon auszugehen, dass Apple alle Macs schrittweise mit "Sandy Bridge"-Prozessoren ausrüsten wird. Den Anfang könnte bereits in diesem Quartal das MacBook Pro machen. Die aktuelle MacBook-Pro-Generation ist seit fast neun Monaten auf dem Markt – eine Aktualisierung in näherer Zukunft gilt daher als wahrscheinlich.

"Sandy Bridge" bringt ersten Tests zufolge genügend Grafikleistung mit, um das Gespann Core 2 Duo / GeForce 320M im Mac mini, MacBook, MacBook Air und 13-Zoll-MacBook-Pro abzulösen. Laut Anandtech ist der "Sandy Bridge"-Grafikchip HD 3000 dem GeForce 320M mindestens ebenbürtig. Demnach liefert der HD 3000 bei niedrigen Grafikeinstellungen in den Windows-Spielen Bad Company 2, DiRT 2, Left 4 Dead 2, Mass Effect 2 und Starcraft II höhere Bildraten (fps) als der GeForce 320M. Im Spiel Stalker hat hingegen der GeForce 320M bei niedrigeren Grafikeinstellungen fps-Vorteile. Bei mittleren Grafikeinstellungen liefern sich beide Grafikchips in den genannten Spielen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.