Apple kündigt Abo-Service für iOS-Apps an

15. Febr. 2011 16:00 Uhr - sw

Die iPad-Tageszeitung "The Daily" hat die Entwicklung bereits vorweg genommen, jetzt erfolgte die offizielle Ankündigung durch Apple: Entwickler können ab sofort Abos für bestimmte Apps, beispielsweise Tageszeitungen oder Magazine, anbieten. Anwender haben somit die Möglichkeit, diese Apps zu abonnieren und werden automatisch mit den neuesten Ausgaben der abonnierten Publikationen beliefert.

Die Abrechnung erfolgt automatisiert über das App-Store-Bezahlsystem von Apple. Die Entwickler erhalten 70, Apple 30 Prozent des Umsatzes. Die Abos können mit einem Fingertipp gebucht werden und verlängern sich automatisch um den gewählten Zeitraum, sofern sie nicht abbestellt werden. Folgende Abrechnungszeiträume sind möglich: wöchentlich, zweimonatlich, monatlich, quartalsweise, halbjährlich und jährlich. Die Verwaltung der gebuchten Abos erfolgt über den Accountbereich im iTunes Store.

Apple über die App-Store-Abonnements:

"'Unsere Philosophie ist einfach - wenn Apple einen neuen Abonnenten für die App gewinnt, erhält Apple einen 30-prozentigen Anteil; wenn der Verleger einen bestehenden oder neuen Abonnenten für die App gewinnt, behält der Verleger 100 Prozent und Apple verdient nichts,' sagt Steve Jobs, CEO von Apple. 'Alles was wir fordern, ist, dass ein Verleger der ein Abonnement-Angebot außerhalb der App offeriert, dieses (oder ein besseres) Angebot auch innerhalb der App macht, so dass der Kunde auch einfach direkt mit nur einem Klick in der App abonnieren kann. Wir sind der Meinung, dass diese innovative Abonnements-Lösung Verlegern eine ganz neue Möglichkeit bietet ihre digitalen Inhalte auf iPad, iPod touch und iPhone zu erweitern und sowohl bestehende als auch neue Abonnenten begeistern wird.'

Verlage, die den Abonnements-Dienst von Apple in ihrer App nutzen, können selbstverständlich auch andere Methoden außerhalb der App dazu einsetzen, Abonnenten von digitalen Inhalten zu gewinnen. Beispielsweise können Verlage ihre digitalen Abonnements über ihre Webseiten verkaufen oder sie können entscheiden, bereits bestehenden Abonnenten einen freien Zugang zu gewähren. Da Apple in diese Transaktionen nicht eingebunden ist, kommt es hierbei weder zu einem Teilen der Umsätze noch zu einem Austausch von Kundendaten mit Apple. Für Abonnenten, die ihr Abo außerhalb der App abgeschlossen haben, müssen Verlage ihren eigenen Authentifizierungsprozess innerhalb der App bereitstellen. Falls ein Verlag entscheidet digitale Abonnements außerhalb der App separat zu verkaufen, fordert Apple jedoch, dass dieses Angebot auch den Kunden zur Verfügung gestellt werden muss, die das Abonnement innerhalb der App abschließen wollen - zum gleichen oder niedrigeren Preis. Darüber hinaus müssen Verlage künftig auf Links in ihren Apps verzichten (beispielsweise zu einer Webseite), die es Kunden ermöglicht Inhalte oder Abos außerhalb der App zu kaufen.

Der Schutz der Kundendaten ist ein wichtige Eigenschaft aller Transaktionen im App Store. Kunden, die ein Abonnement im App Store abschließen wird die Möglichkeit eingeräumt dem Verlag ihren Namen, ihre E-Mail Adresse und ihre Postleitzahl bei der Anmeldung zu übermitteln. Der Umgang mit diesen Informationen wird dabei durch die Datenschutzrichtlinien der Verlage reguliert, nicht durch die Bestimmungen von Apple. Die Verlage haben die Möglichkeit zusätzliche Daten der App Store Kunden abzufragen. Voraussetzung hierfür ist, dass den Kunden eine offensichtliche Wahl gelassen wird und sie darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass der Umgang mit jeglichen, zusätzlich bereitgestellten, Informationen unter die Datenschutzrichtlinien der Verlage und nicht unter die Bestimmungen von Apple fällt."