Verleger kritisieren Apples Abo-Modell im App Store

17. Febr. 2011 14:15 Uhr - sw

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) haben das in dieser Woche von Apple angekündigte Abo-Modell für iOS-Apps kritisiert. Die Regelung bringe sowohl für Verlage als auch für Leser "erhebliche Einschränkungen" mit, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von BDZV und VDZ.

"Positiv an der Regelung ist, dass es nun ein Abo-Modell geben soll, das zudem auch von den Verlagen direkt neben dem Apple-Kiosk, dem iTunes-Store, angeboten werden kann. Allerdings beinhaltet das Modell relevante Einschränkungen, die die Wahlfreiheit der Kunden und das App-Geschäft für die Verlage deutlich beeinträchtigen.

Dies betrifft insbesondere das Verbot, aus der App heraus direkt zu den Verlagssites zu verlinken, um dort Verlags-Angebote wahrzunehmen. Anders als bisher kann also der App-Nutzer nicht mehr neue oder zusätzliche Angebote aus der App heraus bestellen, sondern nur noch über den iTunes-Store. Zudem sind nach den Apple-Bedingungen Vergünstigungen an Abonnenten anderer Zeitschriften oder Koppelprodukte nicht möglich, stattdessen werden Standardisierungen verlangt. Verlage, die bislang plattformübergreifende Lösungen anbieten, müssen die den Nutzern zu Gute kommenden Funktionalitäten einschränken oder beenden. Das bedeutet eine Behinderung des heute bei einigen Verlagen schon sehr erfolgreich angelaufenen App-Geschäfts", so die Erklärung.

BDZV und VDZ halten Nachbesserungen an Apples Abo-Modell für "dringend erforderlich". Sie fordern volle Entscheidungsfreiheit für Verleger über die Ausgestaltung der Angebote auch innerhalb von Apps. Auch sollen Verlage in ihren Apps Kunden direkte Angebote unterbreiten dürfen.