Im Oktober spendierte Apple dem Mac mini ein überfälliges, seit langem erwartetes Upgrade. Während einerseits Neuerungen wie eine höhere Grafikleistung, schnelleres WLAN, beschleunigte SSD-Laufwerke und eine Verdoppelung der Thunderbolt-Ports positiv aufgenommen wurden, geriet der Hersteller aufgrund seiner Entscheidung, beim neuen Mac mini auf einen Vierkernprozessor zu verzichten, von Seiten der Anwender in die Kritik.
Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Denkbar ist, dass Apple den Mac mini durch einen Verzicht auf eine Vierkern-CPU stärker vom iMac und Mac Pro abgrenzen will. Allerdings sprechen diese Baureihen aufgrund ihrer Eigenschaften (integrierter Bildschirm beim iMac, deutlich höhere Leistung und höherer Preis beim Mac Pro) andere Kundenschichten bzw. Einsatzgebiete an als der Mac mini.

Neue Mac minis mit höherer Grafikleistung, WLAN nach 802.11ac
und Thunderbolt 2, aber ohne Vierkernprozessor.
Foto: Apple.
Die Web-Site Ars Technica bringt einen technischen Hintergrund ins Spiel. Demnach werden im aktuellen Mac mini Prozessoren mit dem Sockel-Typ FCBGA1168 verwendet, für den Intel keine Vierkernoption anbietet. Für einen Vierkern-Mac-mini hätte Apple entweder eine zweite Hauptplatine mit passendem Sockel für eine Vierkern-CPU entwerfen oder die gesamte Baureihe grundsätzlich mit anderen Prozessorserien ausstatten müssen, was laut Ars Technica Vor-, aber auch Nachteile mit sich gebracht hätte. Im einen Fall wären Zwei- und Vierkernchips mit nur einer Hauptplatine möglich, aber auf Kosten der Grafikleistung. Im anderen Fall hätte der Mac mini durchgängig Vierkernprozessoren und leistungsfähigere Grafikchips, aber zu deutlich höheren Kosten.
Allerdings dürften Anwendern, die auf die Leistung eines Vierkernprozessors beim Mac mini angewiesen sind (beispielsweise für wissenschaftliche Berechnungen, den Server-Betrieb oder Rendering), derartige Überlegungen egal sein. Denn Fakt ist, dass es den kompakten Desktop derzeit nur mit zwei Kernen gibt und die Vierkernmodelle der Vorserie heiß begehrt, dementsprechend teuer und wohl bald ausverkauft sind.
Auf der anderen Seite stehen User, die den Mac mini zum Beispiel als Arbeitsplatzrechner im Büro oder Home-Office nutzen, mit der Leistung von Zweikernprozessoren auskommen und in erster Linie an einem günstigen, stromsparenden und kompakten Gerät interessiert sind. Diesen Kundenkreis spricht Apple mit dem aktuellen Mac mini mehr als adäquat an.
Doch wie sehen unsere Leserinnen und Leser diesen Sachverhalt? Dazu unsere neue Umfrage: Wünschen Sie sich wieder einen Mac mini mit Vierkernprozessor?