Daimler-Chef sieht mögliche Konkurrenz durch Apple gelassen

23. Febr. 2015 12:00 Uhr - sw

Die anhaltenden Spekulationen über einen möglichen Eintritt Apples in das Automobilgeschäft beunruhigen den Chef des Fahrzeugherstellers Daimler, Dieter Zetsche, nicht. "Weltweit gibt es über hundert Automarken, einige stehen mit uns in direktem Wettbewerb, andere weniger. Ob es da nun eine mehr oder weniger gibt, ist irrelevant. Wir gehen unseren Weg", sagte er der Welt am Sonntag.




Man habe zwar Respekt vor jedem ernst zu nehmenden Mitbewerber mit wirtschaftlich starkem Hintergrund, doch in einem komplexen Geschäft wie dem Automobilbau sei Erfahrung entscheidend. "Wer dort neu einsteigt, hat die nicht", so Zetsche. Schließlich würde es auch Apple nicht aus der Bahn werfen, wenn Daimler morgen ankündigen würde, künftig Smartphones anzubieten. Dem Handelsblatt sagte Zetsche: "Ich würde es für wahrscheinlicher halten, dass es bei Apples mutmaßlichen Autoplänen nicht so kommt, wie es heißt."

Fachleute beurteilen die Situation jedoch ein wenig anders. "Wir stehen vor einem grundlegenden Wandel der Mobilität. Und es waren schon oft Angreifer von außen, die eine Branche umgekrempelt haben", zitiert die Welt am Sonntag den Autoexperten Stefan Bratzel. "Es steht keineswegs fest, ob am Ende die etablierten Autohersteller oder branchenfremde Konzerne, die neu in das Geschäft drängen, das Rennen um die künftigen Mobilitätsangebote machen."

Gerüchten zufolge soll Apple an einem selbstfahrenden Elektroauto arbeiten, dessen Markteinführung für das Jahr 2020 geplant sei. Auch Daimler forscht seit Jahren an selbstfahrenden Autos und testet Prototypen - sowohl PKWs als auch LKWs.