Musikstreaming-Dienst von Apple: Start für Sommer erwartet

07. Mai 2015 06:00 Uhr - Redaktion

Für die diesjährige Apple-Entwicklerkonferenz WWDC 2015, die vom 08. bis zum 15. Juni in San Francisco stattfindet, wird die Ankündigung eines Musikstreaming-Dienstes – in der Gerüchteküche bereits unter dem Namen "Apple Music" gehandelt – erwartet. Die technische Grundlage liefert die im letzten Jahr von Apple übernommene Firma Beats.

Beispiel SoundCloud?

Gerüchten zufolge will Apple angeblich mit Gratisangeboten Kunden gewinnen. Beispielsweise soll es ein dreimonatiges Probeabo geben. Außerdem soll es möglich sein, dass sogar Nutzer ohne Account einzelne Titel kostenlos hören können, insofern die Rechteinhaber ihre Tracks zur Verfügung stellen. Wenn dieses Gerücht zutrifft, hat Beats Music sich ein ganzes Stück am Streaming-Dienst SoundCloud orientiert. Ein durch Werbung finanziertes Angebot, wie Spotify es anbietet, schließt Apple den Gerüchten zufolge angeblich grundsätzlich aus.

Beats Music

Beats Music: Der von Apple übernommene Musikstreaming-Dienst soll bald neugestartet werden.
Bild: Apple.



Ebenfalls kann erwartet werden, dass "Apple Music" eng mit Macs und iOS-Geräten verzahnt sein wird. Der neue Dienst hätte auch einen weiteren gewichtigen Vorteil: Besitzer von Mobilgeräten wie iPhone oder iPad müssten ihre Musiksammlung nicht mehr mitnehmen – was aufgrund des begrenzten Speicherplatzes bei größeren Bibliotheken ohnehin problematisch ist – sondern hätten unterwegs unbegrenzten Zugriff auf ein riesiges Musikangebot, das sich mit tragbaren Lautsprechern, wie sie beispielsweise vom Hersteller Teufel angeboten werden, im Urlaub, auf Reisen oder bei Outdoor-Aktivitäten genießen ließe.

Warum es gut ist, dass Apple nicht auf Werbefinanzierung setzt

Spotify hat insgesamt rund 60 Millionen User, darunter nach eigenen Angaben etwa 15 Millionen Premiumkunden. Der Rest erduldet die regelmäßigen Werbeeinspielungen, die unterm Strich kaum Einnahmen genieren, sondern mehr als Motivation dienen, dass die User zu zahlenden Kunden werden. Mit dieser Strategie kann Spotify eine enorme Wachstumsrate verzeichnen. Zuletzt berichtete die New York Times, dass die Zahl der Mitarbeiter von Spotify von 958 auf 1354 anstieg. Auch wenn Spotifys Umsatz im Jahr 2014 bei 1,3 Milliarden Dollar lag, musste das Unternehmen einen Verlust von 197 Millionen Dollar verzeichnen. Nach Angaben von Spotify liegen die Verlustzahlen allerdings an Investitionen in neue Produkte und internationale Expansion. Apple wird diesen risikofreudigen Weg vermutlich nicht einschlagen. Der Start des neuen Apple-Musikangebots wird für den Sommer erwartet.