Apple-Store Berlin: Missglückte Künstleraktion verursacht Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr

11. Juli 2016 12:15 Uhr - Redaktion

Eine Künstleraktion im Apple-Ladengeschäft am Berliner Kurfürstendamm ist am Wochenende völlig aus dem Ruder gelaufen. Was als Projekt des Künstlers Johannes Paul Raether als Teil des Festivals "Foreign Affairs" der Berliner Festspiele angelegt war, mündete in einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr sowie einer mehrstündigen Schließung des Apple-Stores. Nachdem auf einigen Tischen in dem Laden eine silbrige Flüssigkeit entdeckt worden war, wurde der Store geräumt und rund 400 Besucher sowie 100 Mitarbeiter mussten die Räumlichkeiten verlassen.

Nachdem Experten die Flüssigkeit untersucht hatten, konnte Entwarnung gegeben werden – es bestand demnach keinerlei Gesundheitsgefahr. Allerdings dürfte die Aktion ein gewaltiges Nachspiel haben. Die Polizei nahm knapp 30 Personen aus der Künstlergruppe vorläufig fest und leitete verschiedene Ermittlungsverfahren ein. Außerdem wollen Feuerwehr und Polizei den Verantwortlichen die Kosten für den Einsatz in Rechnung stellen. Ob Apple auf Schadensersatz aufgrund der Schließung des Ladens pochen wird, ist bislang nicht bekannt.

Apple-Store Berlin

Der Apple-Store am Berliner Kurfürstendamm.
Bild: Apple.com.



Die Berliner Festspiele haben sich für die "dramatische Entwicklung dieser Kunstaktion" bei allen Betroffenen entschuldigt. Demnach wurde im Laufe der Aktion ein Metallring an die Teilnehmer verteilt, der sich im Laufe der Zeit verflüssigte. Beim verwendeten Metall handelte es sich demnach um Gallium, das frei verfügbar und bei richtigem gesundheitlich unbedenklich ist. Es sei nichts beschädigt, niemand sei verletzt worden, so die Berliner Festspiele. Die Leitung des Festivals sei davon ausgegangen, dass die geplanten Aktionen keinerlei Form von Rechtsverstößen oder ein öffentliches Ärgernis darstellen würden.

Auch der Künstler Johannes Paul Raether hat sich inzwischen geäußert: "Die Tatsache, dass die herbeigerufene Polizei Gespräche über die Natur der Veranstaltung und damit über das mögliche Gefährdungspotential von Anfang an nicht zugelassen hat, hat die Situation aus meiner Perspektive unnötigerweise eskalieren lassen. Die daraus entstandene Evakuierung des Apple-Stores war von mir nicht gewollt."

Die Feuerwehr beurteilt diese Situation freilich etwas anders: "Wenn wir wegen einer möglicherweise giftigen Substanz alarmiert werden, rücken wir mit den entsprechenden Kräften an und gehen so vor, wie es in derartigen Fällen vorgeschrieben ist", sagte ein Feuerwehr-Sprecher.