Erst im Juni prognostizierten die Marktforscher von IDC der Smartwatch eine rosige Zukunft: in diesem Jahr werde der Absatz auf 41,8 Millionen Stück steigen – nach 31,9 Millionen im letzten Jahr. Innerhalb der nächsten vier Jahre sollen sich die jährlichen Verkaufszahlen mehr als verdoppeln und 2020 ein Volumen von 111,3 Millionen Geräten erreichen, so die IDC-Einschätzung vom letzten Monat. Doch nun erfolgte die Rolle rückwärts: neuesten Zahlen zufolge sank der Smartwatch-Absatz im letzten Quartal.

Demnach wurden im zweiten Quartal 2016 weltweit nur 3,5 Millionen Computeruhren verkauft – 32 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (5,1 Millionen). Grund: der Apple-Watch-Absatz brach um 55 Prozent von 3,6 auf 1,6 Millionen Stück ein, Apples Marktanteil ging von 72 auf 47 Prozent zurück. Anzumerken ist, dass die Apple Watch im Vorjahresquartal eingeführt wurde und als völlig neues Produkt damals großes Interesse generierte. Dass der Absatz ein Jahr später bei unverändertem Produkt zurückgehen würde, war eigentlich absehbar, hat im Ausmaß aber die Experten überrascht.

Smartwatch-Marktanteile zweites Quartal 2016.
Bild: IDC.

Zudem konnten Samsung, Lenovo, LG und Garmin nicht von der Schwäche Apples profitieren. Sie steigerten ihren Smartwatch-Absatz zusammen nur marginal um etwa 400.000 Geräte, was Zweifel nährt, ob das Segment in den nächsten Jahren wirklich so stark wachsen kann, wie von IDC vorhergesagt. Die Marktforscher gehen inzwischen davon aus, dass erst ab 2017 wieder mit einem Absatzplus bei Smartwatches zu rechnen ist.

Gerüchten zufolge wird der Mac- und iPhone-Hersteller im Herbst die zweite Generation seiner intelligenten Uhr vorstellen. Sie soll über ein GPS-Modul verfügen, um unabhängig vom iPhone Streckenverlaufsdaten beim Joggen, Radfahren oder Walken zu sammeln. Außerdem soll sie wasserdicht sein und Schwimmaktivitäten aufzeichnen können. Als weitere Neuerungen sind eine längere Akkulaufzeit und eine Kamera für Videotelefonie im Gespräch.