Aus für externe Mac-Grafikkarte Wolfe

30. Sep 2016 14:45 Uhr - sw

Als im August drei Harvard-Absolventen mit Wolfe eine externe Grafikkartenlösung für den Mac vorstellten, war das Interesse groß. Das Projekt sorgte für viele Schlagzeilen in der Presse, die dazugehörige Crowdfunding-Kampagne erreichte ihr Finanzierungsziel binnen weniger Tage. Nun gaben die Macher völlig überraschend das Aus für Wolfe bekannt.

Durch den Erfolg seien einige "Big Player" der IT-Branche auf das Projekt aufmerksam geworden, schreiben die Initiatoren auf der Kickstarter-Seite. In Gesprächen mit diesen Unternehmen sei klar geworden, dass es Unsicherheiten bezüglich der Erlangung einer Produktzertifizierung für die Thunderbolt-Schnittstelle gebe. Daher habe man sich entschieden, die Kampagne zu beenden und allen Unterstützern ihr Geld zurückzuzahlen.

Wolfe: Externe Grafikkarte für den Mac

Wolfe: Externe Grafikkarte mit Thunderbolt-Anschluss für Macs.
Bild: Wolfepack.



Worin diese Unsicherheiten konkret bestehen und wer die "Big Player" sind, bleibt unklar – die Wolfe-Erfinder äußern sich dazu nicht. Ebenso schwammig ist die Aussage, dass bereits an einem verbesserten Produkt zusammen mit "neuen Partnern" aus der Industrie gearbeitet werde. Ob Verbindungen zu Intel und/oder Apple bestehen, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren.

Wolfe ist eine externe Grafikkarte (eine sogenannte eGPU), die per Thunderbolt-Schnittstelle mit dem Mac verbunden wird. Sie enthält die Nvidia-Grafikkarte GTX 950, deren 768 Kerne mit 1024 MHz getaktet sind. Wolfe Pro ist mit der GTX 970 (1664 Kerne mit 1050 MHz) ausgestattet. Die Idee dahinter: ältere Macs bzw. Macs ohne separaten AMD-/Nvidia-Grafikchip mit mehr Grafikpower für aufwendige Spiele und 3D-Anwendungen zu versorgen.

Wolfe konnte zu Preisen ab 399 Dollar vorbestellt und sollte ab Februar 2017 ausgeliefert werden. Auch ein Leergehäuse für 269 Dollar zur Verwendung beliebiger Grafikkarten war geplant. Die Macher haben nach eigener Aussage Treiber entwickelt, um den reibungslosen Betrieb unter dem Mac-Betriebssystem zu gewährleisten. Ob bzw. wie es mit dem Projekt nun weitergeht, bleibt abzuwarten.