Mac mini: Einstellung, Aktualisierung oder weiter Status quo?

14. Juli 2017 14:00 Uhr - Redaktion

"Mac mini 1000 Tage ohne Upgrade" – derartige Schlagzeilen machen derzeit die Runde in der Presse. Sie haben einen wahren Kern – der kompakte Desktop-Mac wurde tatsächlich satte 1000 Tage von Apple nicht mehr angerührt. Die Situation an sich bleibt jedoch unverändert. MacGadget hat die Lage bereits vergangenen Monat im Grundsatzartikel "Gedankenspiel: So könnte ein neuer Mac mini mit Kaby-Lake-Prozessoren konfiguriert sein" ausführlich beleuchtet. Apple hält den Mac mini laut Marketingchef Phil Schiller für ein "wichtiges Produkt", laut einem gut informierten Insider soll sich eine neue Generation in der Entwicklung befinden.

Fakt ist: Apple bekleckert sich hier nicht mit Ruhm. Ein im Jahr 2014 vorgestelltes, mit Prozessortechnik aus dem Jahr 2013 ausgestattetes Produkt im Jahr 2017 zu unveränderten Preisen anzubieten, ist durchaus als dreist zu bezeichnen. Zwar machen die Desktops laut Apple nur rund 20 Prozent des gesamten Mac-Absatzes aus, dennoch bleibt die berechtigte Frage, weshalb die Kalifornier dieses Produkt in der aktuellen Form noch guten Gewissens anpreisen können. Ist Apple die Nutzerschaft des Mac mini egal? Hängt die Hängepartie mit der von Apple eingeräumten Vernachlässigung der Desktop-Sparte zusammen? Wie ist die Aussage von Schiller zu werten?

Mac mini

Mac minis: Wann schafft Apple endlich Fakten?
Foto: Apple.



Nur Apple kann diese Spekulationen auf einen Schlag beenden. Entweder durch die ersatzlose Einstellung des Produkts oder die Ankündigung eines Nachfolgemodells. Fakt ist aber auch: es besteht unverändert Bedarf an einem Desktop-System abseits von iMac und Mac Pro. Die Aussage von Schiller vom April lässt sich so interpretieren, dass sich Apple dieses Umstands bewusst ist. Es erscheint wenig plausibel, ein Produkt erst als "wichtig" zu bezeichnen, um es kurze Zeit danach sang- und klanglos einzustellen.

MacGadget hält die Einführung eines verbesserten Mac mini mit aktueller Kaby-Lake-Prozessortechnik und Thunderbolt 3 weiterhin für wahrscheinlicher als das Aus für das Desktop-System. Das Blog Pike's Universum wartete in den letzten Jahren mehrfach mit Informationen zu künftigen Macs auf, die sich im Nachhinein als korrekt herausgestellt haben. Im April ließ Pike's Universum erste Informationen zum iMac Pro durchsickern – im Juni kündigte Apple den Rechner an. Damals schrieb das Blog, dass sich auch beim Mac mini etwas tun werde. "The next Mac mini won’t be so mini anymore. Well. The top model that is", so die Originalaussage des Insiders.

Das nächste Apple-Event ist rund acht Wochen entfernt. Früher oder später wird jedenfalls Klarheit herrschen – schlicht und ergreifend aus dem Grund, weil Intel die Haswell-Prozessoren aus 2013 nicht mehr fertigt und Apple irgendwann die Chips ausgehen werden. Es bleibt zu hoffen, dass Apples im Frühjahr angekündigte und im Juni bereits teilweise umgesetzte Desktop-Offensive auch den Mac mini umfasst.