Intel kündigt Prozessoren mit integrierter AMD-Grafik an: Eine Option für kommende Mac-Generationen?

13. Nov. 2017 14:00 Uhr - Redaktion

Intel lässt in diesen Tagen mit einer besonderen Ankündigung aufhorchen: Das Unternehmen will schon in Kürze Prozessoren mit integriertem AMD-Grafikchip auf den Markt bringen. Dies stellt ein Novum dar – schließlich sind beide Firmen im Bereich der Desktop- und Notebook-CPUs eigentlich erbitterte Konkurrenten. Doch offenbar sehen beide Parteien genügend Vorteile in dem Bündnis: Intels Mobilprozessoren werden für Käufer attraktiver, AMD punktet gegen den Rivalen Nvidia. Der Mac könnte von dieser Entwicklung profitieren.

Die ersten Intel-CPUs mit eingebauter Radeon-Grafik sollen bereits Anfang 2018 auf Grundlage der achten Intel-Prozessorarchitektur verfügbar sein. Die H-Series-Chips (Core i5 und Core i7, TDP bis zu 45 Watt) bieten sich für Notebooks und kompakte Desktops an. Die Radeon-Grafik basiert auf AMDs aktueller Vega-Architektur. Als VRAM kommt der stromsparende HBM2-Grafikspeicher zum Einsatz. CPU und GPU sind in einem gemeinsamen Package untergebracht.

 

 

Gegenüber der separaten Implementierung beider Komponenten ergeben sich Einsparungen bei Platzbedarf und Stromverbrauch, während die tiefe Integration die Performance verbessert. Benchmarks liegen noch nicht vor, aber die integrierte AMD-Grafik soll selbst für aktuelle Spiele und anspruchsvolle 3D-Software schnell genug sein. Weitere Details will Intel Anfang nächsten Jahres bekannt geben. Erste Systeme mit dem neuen Prozessor sollen im ersten Quartal 2018 ausgeliefert werden.

Welche Auswirkungen könnte diese Entwicklung auf den Mac haben? Apple legt bekanntlich großen Wert auf stromsparende, kompakte Systeme. Insofern kommt dem Mac-Hersteller die jüngste Ankündigung von Intel und AMD sehr entgegen. Noch ist unklar, ob Intel-CPUs mit AMD-Grafik auf die H-Series (45 Watt TDP) beschränkt bleiben oder auch für die U-Series (28 Watt) angeboten werden. Die U-Series kommt bei Apple bekanntlich im 13,3-Zoll-MacBook-Pro und im Mac mini zum Einsatz.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist dies zwar reine Spekulation, doch die jüngste Entwicklung könnte auf dem Mac dazu führen, dass mehr Modelle als bisher eine dedizierte Grafik erhalten und unter dem Strich leistungsfähiger werden. Gleichzeitig erhöht die Zusammenlegung von Intel-CPU und AMD-GPU das Leistungspotenzial für Systeme wie das 15,4-Zoll-MacBook-Pro und den iMac, da der knappe Platz effizienter genutzt werden kann (höhere Grafikperformance).