Apple hat die iPhone- und iPad-App ProTube aus dem iOS-App-Store entfernt. Es handelt sich dabei um eine alternative YouTube-Software, die sich aufgrund ihres reichhaltigen Funktionsumfangs unter Anwendern großer Beliebtheit erfreute. Google war ProTube jedoch ein Dorn im Auge.
Der ProTube-Entwickler Jonas Gessner hat sich in einer Stellungnahme zu dem Vorgang geäußert. Demnach soll der YouTube-Betreiber Google bereits seit einem Jahr versucht haben, bei Apple eine Löschung von ProTube aus dem iOS-App-Store zu erreichen. ProTube würde gegen die Nutzungsbedingungen von YouTube verstoßen, lautet der Vorwurf. Auch andere YouTube-Apps seien von dem Vorgehen des Unternehmens betroffen, so Gessner.

Bild: Google.
ProTube kostete fünf Euro und bot gegenüber der offiziellen YouTube-App zusätzliche Funktionen, wie beispielsweise die 4K-Unterstützung bei 60 fps und die Nur-Audio-Wiedergabe. Gessner vermutet, dass der Internetgigant mit der Maßnahme die Verbreitung des neuen Abo-Dienstes "YouTube Red" (zehn US-Dollar pro Monat, in Deutschland noch nicht verfügbar) fördern möchte, der viele Funktionen von ProTube bietet.
Gessner hat nach eigenen Angaben versucht, sich mit Google auf einen Kompromiss zu einigen, jedoch seien diese Bemühungen vergeblich gewesen. Die Kommunikation mit YouTube habe sich sehr schwierig gestaltet und er habe nie direkte Antworten auf seine Fragen erhalten. Wer ProTube erworben hat, kann die App weiternutzen, Updates, die beispielsweise die Kompatibilität mit künftigen iOS-Versionen gewährleisten, wird es jedoch nicht mehr geben.
Die offizielle YouTube-App (iOS-App-Store-Partnerlink) erhält momentan im Durchschnitt nur mittelmäßige Bewertungen. Viele User bemängeln das Auftreten von Problemen, auch das Feedback auf das neue Design ist durchwachsen.