Bericht: Apple will bei Betriebssystem-Entwicklung flexibler werden

12. Febr. 2018 18:00 Uhr - Redaktion

Ende Januar kamen erstmals Gerüchte auf, wonach Apple angeblich mehrere für das iOS 12 geplante Neuerungen verschieben will, um den Fokus verstärkt auf Qualität und Performance zu legen - was nach Ansicht von Anwendern und Experten auch dringend nötig ist. Einem heute veröffentlichten Bericht zufolge will der Hersteller generell flexibler bei der Entwicklung neuer Betriebssysteme werden.

Zwar wolle Apple weiterhin am jährlichen Release neuer OS-Versionen festhalten, die Entwicklungsabteilungen würden jedoch künftig einen größeren Entscheidungsspielraum erhalten, um notfalls Features auf das folgende Jahr verschieben zu können, falls diese nicht rechtzeitig fertig werden, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Auf gut Deutsch: Die Kalifornier ziehen endlich die Notbremse.

Es wurde in den letzten Jahren immer auffälliger, dass versprochene Neuerungen entweder erst mit etlichen Monaten Verspätung erschienen sind oder unfertig bzw. fehlerbehaftet ausgeliefert wurden. Bei den aktuellen Systemen sieht man dies gut an Features wie APFS (Fusion-Drive-Unterstützung fehlt noch immer), eGPU-Unterstützung (wird erst mit macOS 10.13.4 fertig), Messages in iCloud (kommt im März mit sechs Monaten Verspätung) und AirPlay 2 (dito).

 
macOS High Sierra
 
macOS: Gerüchte schüren Hoffnung auf höhere Qualität und Zuverlässigkeit.
Bild: Apple.

 

Beim Mac musste Apple in den letzten Monaten mehrfach kritische Sicherheitslücken per Notfallpatches abdichten, auch für iOS 11 ist eine große Handvoll an Updates mit Fehlerkorrekturen erschienen. Auch die Hardwareprodukte HomePod und AirPods kamen später als geplant auf den Markt. Zudem erinnern sich Mac-Anwender nur zu gut an die großen Probleme der letzten macOS-Releases, Stichworte PDF-Probleme in Sierra, USB-Probleme in El Capitan und WLAN-Probleme in Yosemite.

Der flexiblere Entwicklungsplan, der auch für macOS gelten soll, sei im vergangenen Monat intern von Software-Chef Craig Federighi verkündet worden, so Bloomberg weiter. Die Neuausrichtung sei eine bedeutende Änderung in der Unternehmenskultur, schreibt die Nachrichtenagentur:

"The shift is an admission of what many customers have already come to notice: Some Apple software has become prone to bugs and underdeveloped features. [...] The decision to formalize the process and give engineers more time to perfect software is a major cultural shift. For years, the company has funneled its energies into quick-turnaround, splashy upgrades that are designed to wow the faithful and make rivals seem slow-footed. [...] But the feature-packed upgrades place huge demands on Apple’s beleaguered engineers."