Neue Smartwatch lässt sich über die Haut steuern

07. Mai 2018 14:30 Uhr - Redaktion-pte

Forscher der Carnegie Mellon University (CMU) haben eine neuartige Smartwatch entwickelt, die sich über die Haut ihres Trägers steuern lässt. Die sogenannte "LumiWatch", die im Moment lediglich als erster Prototyp vorliegt, setzt auf einen kleinen Projektor, der in das Gerät verbaut wurde und es ermöglicht, mittels Laser ein Interface auf den Arm zu projizieren. Die Interaktionsfläche, die so entsteht, kann bis zu 40 Quadratzentimeter groß sein und erlaubt es dem Nutzer, verschiedene Gesten direkt auf der Haut auszuführen. Die neue Technologie könnte eines Tages die fummelige Steuerung auf Mini-Displays ablösen.

Keine Science-Fiction

"Menschliche Finger werden nunmal nicht kleiner. Das lästige Interagieren mit dem kleinen Bildschirm einer herkömmlichen Smartwatch ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich viele potenzielle Kunden gegen einen Kauf von solchen Geräten entscheiden", zitiert "TechXplore" Robert Xiao vom Human-Computer Interaction Institute der CMU. Doch was wäre, wenn man einfach seinen Arm verwenden könnte, um ein geliebtes Wearable zu steuern? "Genau das versuchen wir mit unserem Protoyp zu zeigen", betont der Wissenschaftler.

 

 

 

Innovative Steuerungskonzepte, bei denen die menschliche Haut in eine Interaktionsfläche verwandelt wird, sind bereits seit längerer Zeit ein heiß begehrtes Ziel. "Dieses Ziel schien bislang allerdings nur schwer erreichbar und entsprechende Ideen wurden oft sehr schnell als Science-Fiction abgetan", erklärt Xiao. Doch mit dem nun vorgestellten System könne man das Gegenteil beweisen. "Die LumiWatch ist die erste Smartwatch, die über einen voll funktionsfähigen Laser-Projektor und eine Reihe von Sensoren verfügt, mit denen sich ein Bedienfeld auf die Haut projizieren lässt, das wie ein normaler Touchscreen bedient werden kann", so der CMU-Projektleiter.

Fünf Komponenten

Dem Experten zufolge besteht die LumiWatch aus fünf primären Komponenten: einem Logic-Board, einem Projektor, einigen Sensoren zur Tiefenwahrnehmung, einem Gehäuse aus Metall und einer Batterie. Das Prototyp-Design setzt auf ein Qualcomm APQ8026 system-on-chip, einen 1,2 Ghz Quad-Core-CPU, eine 450 Mhz GPU, Bluetooth 4.0 sowie einen WLAN-Controller. Weitere Spezifikationen: 768 MB RAM, 4 GB Flash-Speicher und ein Sensor für Umgebungslicht. Als Betriebssystem kommt Android 5.1 zum Zug.

"Mithilfe dieser Hardware können wir ein Touchscreen-Display mit einer Auflösung von 1.024 mal 600 Pixel als interaktives Bedienfeld auf die Haut projizieren. Dieses lässt sich berühren und wischen und kann all jene Gesten nachbilden, die man auch von seinem normalen Smartphone kennt", betont Xiao. Ein Wisch nach links würde etwa die Uhranzeige einschalten. "Das Display ist außerdem hell genug, um es draußen genauso gut sehen zu können wie im Inneren", merkt der Forscher an.

(Markus Steiner, pressetext.de)