Bericht: Apple optimiert Entwicklungsprozess von macOS und iOS zur Erhöhung der Qualität

21. Nov. 2019 16:00 Uhr - Redaktion

Das neue iPhone-Betriebssystem iOS 13 musste Apple binnen zwei Monaten insgesamt sieben Mal mit Updates nachbessern, und die achte Aktualisierung steht in Form von Version 13.3 bereits in den Startlöchern. Allein ein Blick auf die umfangreichen Bug-Fix-Listen genügt, um zu erkennen, dass mit dem heurigen Systemrelease nicht alles optimal gelaufen ist. Einem Bericht zufolge reagiert Apple nun auf die Situation.

Das Unternehmen habe die internen Entwicklungsprozesse optimiert mit dem Ziel, die Qualität zu erhöhen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Apple-nahe Quellen. Die Änderungen sollen gleichermaßen macOS wie iOS betreffen. Bei macOS Catalina hatte Apple zwar mehr Zeit für die Entwicklung und das neue Mac-Betriebssystem macht deutlich weniger Probleme als iOS 13 zu Beginn, dennoch kämpft auch Catalina mit einigen Kinderkrankheiten.

"Der neue Ansatz sieht vor, dass Apples Entwicklungsteams sicherstellen, dass in Testversionen, sogenannte 'Daily Builds', zukünftiger Softwareupdates unfertige oder fehlerhafte Funktionen standardmäßig deaktiviert sind. Die Tester haben dann die Möglichkeit, diese Funktionen über ein neues internes Prozess- und Einstellungsmenü mit der Bezeichnung 'Flags' selektiv zu aktivieren, um die Auswirkungen der einzelnen Ergänzungen auf das System zu isolieren", so Bloomberg.

 

iOS 13
 
iOS 13: Mit vielen Updates musste Apple Fehler ausbügeln.
Bild: Apple.

 

Zuvor hätten un­ko­or­di­niert von den verschiedenen Teams eingepflegte Neuerungen für ein gewisses Chaos bei den täglichen internen Builds gesorgt und das Testen und Aufspüren von Problemen erschwert - nach dem Motto "zu viele Köche verderben den Brei". Die Änderungen seien für die laufenden Entwicklungsarbeiten an iOS 14 (Codename "Azul"), das Apple in rund sechseinhalb Monaten vorstellen wird, bereits umgesetzt worden, heißt es in dem Bericht weiter.

Ein System mit "Flags" ist in der Softwarebranche ein übliches Vorgehen um Testen neuer Features. Zudem erwäge Apple, bestimmte für iOS 14 geplante Funktionen auf das Jahr 2021 zu verschieben, um mehr Zeit für die Optimierung von Qualität, Zuverlässigkeit und Leistung zu haben, so Bloomberg.

Laut der Nachrichtenagentur werden alle Betriebssystemreleases von Apple intern mit einer Punktzahl bewertet und iOS 13 habe dabei schlechter abgeschnitten als iOS 12 vor einem Jahr. Die Probleme hätten sich schon vor der diesjährigen WWDC abgezeichnet: "Ungefähr einen Monat vor der weltweiten Entwicklerkonferenz 2019 von Apple im Juni stellten die Softwareingenieure des Unternehmens fest, dass iOS 13, das intern als 'Yukon' bezeichnet wurde, nicht so gut lief wie frühere Versionen. Einige Leute, die an dem Projekt gearbeitet haben, sagten, die Entwicklung sei ein 'Durcheinander'." Dieses "Durcheinander" zu sortieren, dauert noch immer an.