Es ist in der Branche ein offenes Geheimnis, dass sich Apple bei einer zentrale Komponente des iPhones - dem Mobilfunkchip - unabhängig von Zulieferern macht. Ein Kernbestandteil dieser Strategie ist die im Jahr 2019 erfolgte Übernahme von Intels Smartphonemodem-Geschäft. Apple zahlte dafür eine Milliarde US-Dollar an Intel. Neuesten Gerüchten zufolge sollen die von Apple entwickelte Mobilfunkmodems für 4G/5G frühestens 2023 in iPhones verbaut werden. Auch ein Einsatz in Mobilmacs ist langfristig im Gespräch.

Das schreibt der Analyst Ming-Chi Kuo unter Berufung auf Informationen aus der Zuliefererindustrie in einer Mitteilung an Investoren. Demnach sollen die von Apple entwickelten Mobilfunkchips von TSMC produziert werden. TSCM fertigt bereits Apple-Prozessoren und gehört zu den engsten Vertragspartnern des kalifornischen Computerpioniers. Auch Apple-Insider wie Mark Gurman (Bloomberg) und Mark Sullivan (Fast Company) halten die Marktreife von Apple-Mobilfunkchips ab 2023 für realistisch. Bis dahin kommen Qualcomm-Mobilfunkchips zum Einsatz.

Ein hochrangiger Apple-Manager erklärte vor einigen Monaten auf einer Mitarbeiterversammlung, dass die Entwicklungsarbeiten letztes Jahr begonnen hätten. "In diesem Jahr haben wir mit der Entwicklung unseres ersten internen Mobilfunkmodems begonnen, das einen weiteren wichtigen strategischen Übergang ermöglichen wird. Langfristige strategische Investitionen wie diese sind ein entscheidender Teil der Entwicklung unserer Produkte und stellen sicher, dass wir eine reichhaltige Pipeline innovativer Technologien für unsere Zukunft haben", wird Johny Srouji, Senior Vice President Hardware Technologies von Apple, zitiert.

 

Ein wichtiger Baustein dieses Vorhabens ist Übernahme von Intels Smartphone-Modemgeschäft. Apple ließ sich dies eine Milliarde US-Dollar kosten. Im Rahmen der Vereinbarung wechselten etwa 2200 Intel-Mitarbeiter zusammen mit geistigem Eigentum, Ausstattung und Verträgen zu Apple. Apple übernahm auch einige Intel-Standorte.

Durch die Kombination der erworbenen Intel-Patente für aktuelle und zukünftige Mobilfunktechnologien mit dem bestehenden Portfolio von Apple hält Apple über 17.000 Patente auf Mobilfunktechnologien, die von Protokollen für Mobilfunkstandards bis hin zu Modemarchitektur und Modemeinsatz reichen. Der iPhone-Hersteller ist für die Entwicklung eines eigenen Mobilfunkmodems also gut gerüstet.

In aktuellen Apple-Geräten kommen Mobilfunkchips von Qualcomm zum Einsatz. Qualcomm wird den kalifornischen Computerpionier mindestens bis zum Jahr 2025 mit Mobilfunkmodems beliefern.

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