Bericht: Exklusivdeal zwischen Microsoft und Qualcomm verhindert (noch) Windows für Apple-Silicon-Macs

26. Nov. 2021 12:00 Uhr - Redaktion

Wann gibt Microsoft die ARM-Version von Windows 10/11 endlich für Apple-Silicon-Macs frei? Auf diese Frage, die seit mehr als einem Jahr diskutiert wird, gibt es nun offenbar eine Antwort. Einem Bericht zufolge verhindert eine exklusive Vereinbarung zwischen Microsoft und Qualcomm bislang die Lizenzierung der ARM-Version von Windows für Hardware anderer Hersteller. Dieser Vertrag soll demnächst auslaufen, was den Weg für den offiziellen Einsatz von Windows auf Apple-Silicon-Macs ebnen würde.

"Qualcomm hat mit Microsoft einen Exklusivvertrag für Windows auf ARM abgeschlossen, und aus Gesprächen mit Personen, die damit vertraut sind, haben wir erfahren, dass dieser Vertrag bald ausläuft. [...] Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, wann der Vertrag ausläuft, sondern nur, dass er andere Chip-Anbieter davon abhält, in diesem Bereich zu konkurrieren. Es ist möglich, dass Samsung mit seinen Exynos-Prozessoren ebenfalls in den Ring steigen will, vor allem angesichts der jüngsten Partnerschaft mit AMD für die Grafikleistung. Das ist vermutlich auch der Grund, warum Apple Silicon Macs nicht offiziell für die Ausführung von Windows 11 unterstützt werden, was sich hoffentlich ebenfalls ändern wird", heißt es in dem Bericht des Magazins XDA-Developers.

 
Parallels Desktop
 
Parallels Desktop: ARM-Windows läuft einwandfrei auf Apple-Silicon-Macs.
Bild: Parallels.

 

Sollte der Bericht zutreffen, gäbe es berechtigte Hoffnung für eine offizielle Lizenzierung von ARM-Windows für Apple-Silicon-Macs im Laufe des nächsten Jahres. Die Windows Insider Preview für ARM-basierte Prozessoren lässt sich bereits seit mehr als einem Jahr einwandfrei mittels Parallels Desktop und anderer Virtualisierer auf Macs mit Apple-Chip nutzen - nur ist dies eben nicht von Microsoft abgesegnet.

Warum ist Windows auf Apple-Silicon-Macs so interessant? Der Kern der Sache ist die integrierte x86-Emulation in der ARM-Version von Windows. Diese schafft eine Abwärtskompatibilität zu bestehender, für Intel/AMD-Prozessoren geschriebene Windows-Software. Zwar ist eine Emulation immer mit einem Performanceabschlag verbunden, dank der Leistungsreserven der Apple-Prozessoren speziell in den Pro- und Max-Varianten wäre dies jedoch zu verschmerzen.

Die ARM-Version von Windows 10/11 läuft native auf Apple-Silicon-Macs und dank der integrierten x86-Emulation im Microsoft-Betriebssystem würde dies jede Menge konkreter Anwendungsfälle ermöglichen für Bereiche, in denen nur Windows-Software zur Verfügung steht. Aber auch nach dem Auslaufen des Microsoft-Qualcomm-Exklusivdeals bleibt es letztendlich eine Business-Entscheidung von Redmond - möchte man auch künftig auf Macs vertreten sein oder nicht? Auch Apple sagt ganz klar, dass der Ball in Microsofts Spielfeld liegt.