Nach den Entwicklern können nun auch Anwender, die im Apple-Betatestprogramm angemeldet sind, die kommenden Betriebssystem-Versionsreihen macOS Sequoia 15 und iOS/iPadOS 18 testen, ebenso watchOS 11 und tvOS 18. Ob sich dies für normale Nutzer lohnt, ist jedoch fraglich. Wer möchte schon riskieren, dass sein Gerät nicht mehr richtig funktioniert?

Zwar ist die Teilnahme am Apple-Betatestprogramm kostenfrei und Anwender haben die Möglichkeit, Fehlerberichte und Verbesserungsvorschläge einzureichen, allerdings ist die Zahl der Endnutzer-Neuerungen bei den kommenden Hauptversionen recht überschaubar. Unter der Haube gibt es jedoch wieder eine Vielzahl an Änderungen, die für mittlere bis schwere Probleme im Zusammenhang mit genutzten Apps und Geräten sorgen können. Außerdem ist es in der Branche bekannt, dass Apple von Usern eingereichten Problemberichten und Vorschlägen maximal geringe Aufmerksamkeit schenkt.

 

Warum also für einen Premium-Hersteller freiwillig Betatester spielen und dafür Zeit opfern? Sinnvoller ist es, im Herbst die ersten zwei, drei Systemaktualisierungen abzuwarten (.2 oder .3), die wie üblich viele Kinderkrankheiten und Unebenheiten ausbügeln werden (und Drittherstellern genügend Zeit für umfangreiche Tests und Anpassungen geben), und erst dann zu migrieren - sofern die eigenen Geräte von den neuen Versionszweigen überhaupt noch unterstützt werden. Wir hatten es mehrfach erwähnt: Wer beispielsweise im Jahr 2020 das MacBook Air der Baureihe 2019 oder im Sommer 2022 die Apple Watch SE 1 erworben hat, geht im Herbst leer aus - nur wenige Jahre nach Kauf des Geräts.

Anwender, die sich die neuen Betriebssystem-Hauptversionen während der Beta ansehen möchten, sollten dafür nur Geräte nutzen, die nicht für die tagtägliche Arbeit benötigt werden. Fehler oder Inkompatibilitäten im System können den Workflow stark beeinträchtigen, außerdem ist Dritthersteller-Software noch nicht angepasst. Die Hersteller können die finalen Tests und Anpassungen für ihre Programme, Erweiterungen und Treiber erst mit den Finalversionen der neuen Betriebssystem-Versionszweige durchführen, die erst im September zur Verfügung stehen werden (und auch in den ersten Wochen danach sind mitunter noch größere Änderungen seitens Apple möglich, die wiederum für Kompatibilitätsprobleme sorgen können).

Auf Macs mit Apple-Prozessor ist der Test von macOS 15 einfach: Programme wie UTM, VirtualBuddy oder virtualOS ermöglichen es, schnell und einfach ein Gastsystem mit der Betaversion einzurichten.