Mac-App-Store: Sandboxing-Pflicht kommt später

03. Nov. 2011 18:30 Uhr - sw

Apple hat die Einführung der Sandboxing-Pflicht im Mac-App-Store laut einem Bericht von MacRumors verschoben. Diese war ursprünglich für den 01. November 2011 geplant, nun soll sie am 01. März 2012 erfolgen. Ab diesem Termin müssen Softwaretitel, die im Mac-App-Store eingereicht werden, standardmäßig die Sandboxing-Technik einsetzen, andernfalls werden sie nicht mehr zugelassen. Ausnahmen sollen nach dem 01. März 2012 nur noch übergangsweise in begründeten Fällen gestattet werden. Sandboxing ist eine Sicherheitsfunktion.

Dazu Apple: "Sandboxing grenzt die Operationen ein, die ein Programm ausführen kann, z. B. das Öffnen von Dokumenten oder das Zugreifen auf Netzwerke. Es schützt so das System. Sandboxing macht es im Falle einer Sicherheitsbedrohung schwieriger, ein Problem in einem bestimmten Programm auszunutzen, um so das gesamte System zu beeinträchtigen."

Eine Begründung für die verschobene Einführung der Sandboxing-Pflicht nannte Apple nicht.

In der Vergangenheit wurde mehrfach Kritik an der Regelung geäußert, da zahlreiche Anwendungen die Sandboxing-Technik nicht nutzen können. Darunter fallen beispielsweise Programme, die tiefen Systemzugriff benötigen oder mit anderen Anwendungen eng verzahnt sind. Viele Entwickler sehen darin nicht nur ein Innovationshindernis, sondern auch eine Gefahr für die Identität des Macs. Zwar bleibt es den Entwicklern freigestellt, Programme ohne Sandboxing selbst oder über andere Vertriebsplattformen zu verkaufen, allerdings kann die Präsenz im Mac-App-Store für einen deutlichen Umsatzschub sorgen.

Die Entwickler hoffen nun, dass Apple angesichts der verschobenen Sandboxing-Pflicht die Regelung nochmals überdenkt oder überarbeitet.