Neue Akku-Technik verspricht doppelte Kapazität bei gleicher Größe

22. Aug. 2016 14:00 Uhr - Redaktion

Egal ob Notebook, Smartphone oder Tablet – Lithium-Ionen-Akkus gehören zur Standardausstattung von mobilen Geräten. Doch während Komponenten wie Displays, Prozessoren, Kameras und Funkchips mit hohem Tempo weiterentwickelt werden, gab es bei den Energiespeichern in den letzten zehn Jahren nur geringe Fortschritte. Wie immens der Nachholbedarf in diesem Bereich ist, zeigt sich bei Elektroautos – nach etwa 200 Kilometern Reichweite ist bei den meisten Modellen Schluss. Doch nun schickt sich eine neue Akku-Technik an, den Markt aufzurollen.




Das von Forschern der renommierten Technologie-Universität "Massachusetts Institute of Technology" (MIT) gegründete Startup-Unternehmen SolidEnergy Systems will noch in diesem Jahr sogenannte Lithium-Metall-Energiespeicher zur Marktreife bringen, die gegenüber Lithium-Ionen-Akkus bei gleicher Größe eine doppelt so hohe Kapazität bieten sollen. Erreicht wird dies nach Angaben des Unternehmens durch die Verwendung eines anderen Anodenmaterials.

SolidEnergy Systems

Prototyp des neuen Akkus im iPhone 6.
Bild: SolidEnergy Systems.



Statt Graphit kommt eine Lithium-Metall-Folie zum Einsatz. Diese ist deutlich dünner als die Graphit-Schicht und kann mehr Ionen aufnehmen, wodurch die Energiedichte erheblich erhöht wird. In puncto Sicherheit und Langlebigkeit sollen die Lithium-Metall-Akkus den Lithium-Ionen-Energiespeichern in nichts nachstehen. Einen Prototypen zeigte SolidEnergy Systems bereits im letzten Jahr, auch im iPhone wurde die neue Akku-Technik schon getestet. Ab Herbst sollen die neuartigen Akkus in ersten Drohnen verbaut werden, ab kommendem Frühjahr in Smartphones und ab 2018 auch in Elektroautos.

Ob bzw. wann Lithium-Metall-Akkus in Apple-Produkten zum Einsatz kommen werden, darüber lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Allerdings wird Apple die Entwicklungen in diesem Bereich wahrscheinlich intensiv verfolgen – schließlich musste das Unternehmen wegen den Akkulaufzeiten von Apple Watch und iPhone immer wieder Kritik einstecken. Die Möglichkeit, doppelt so starke Akkus bei unveränderter Größe zu verbauen, dürfte nicht nur für Apple, sondern für die gesamte Branche eine große Verlockung sein.