iPad-Talfahrt setzt sich fort, Tablet-Markt steckt tief in der Krise

05. Mai 2017 12:30 Uhr - Redaktion

Die einst gefeierten und hochgelobten Tablets machen schwere Zeiten durch. Sie werden von großen Smartphones auf der einen und von ultrakompakten Notebooks auf der anderen Seite zunehmend in die Zange genommen. Hinzu kommen sehr lange Nutzungszyklen bestehender Hardware, eine hohe Marktsättigung und ein nur noch langsamer Entwicklungsfortschritt. Die Bilanz: der weltweite Tablet-Absatz sinkt inzwischen seit zehn Quartalen, die iPad-Verkaufszahlen sind sogar seit 13 Quartalen rückläufig.

Der Abwärtstrend setzte sich in den ersten drei Monaten des neuen Jahres fort. Weltweit wurden im ersten Quartal nur noch 36,2 Millionen Tablets verkauft, dies entspricht einem Minus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Noch schlimmer hat es Apple erwischt: der iPad-Absatz brach um 13 Prozent von 10,3 auf 8,9 Millionen Stück ein. In dem krisengeschüttelten Markt bleibt Apple dennoch auf der Spitzenposition. Der Zweitplatzierte Samsung verkaufte sechs Millionen Tablets und konnte den Absatz fast stabil halten.

Tablet-Marktanteile erstes Quartal 2017, IDC

Tablet-Marktanteile, erstes Quartal 2017.
Bild: IDC.



Dies geht aus neuen Zahlen der Marktforschungsfirma IDC hervor. Die Analysten erwarten für die kommenden Quartale ein weiteres Schrumpfen des Tablet-Segments. Eine Erholung sei erst für das nächste Jahr zu erwarten. Auch beim iPad ist die mittelfristige Prognose negativ. Der bestens vernetzte Insider Ming-Chi Kuo rechnet für das gesamte Jahr 2017 mit einem iPad-Absatzrückgang von etwa zehn Prozent.

Apple hat im März ein neues iPad vorgestellt, das jedoch schwerer und dicker als der Vorgänger iPad Air 2 ist und bei dem außerdem eine Antireflexionsbeschichtung fehlt. Dafür bietet es einen etwas schnelleren Prozessor und ein helleres Display. Für den weiteren Jahresverlauf werden neue iPad-Pro-Modelle erwartet. Allerdings macht das iPad Pro laut IDC nur etwa zehn Prozent von Apples gesamten Tablet-Absatz aus.