Prozessor-Benchmarks zu den neuen iMacs und Mobilmacs

13. Juni 2017 16:00 Uhr - Redaktion

Seit einigen Tagen läuft die Auslieferung der von Apple zur Entwicklerkonferenz WWDC 2017 angekündigten Macs auf Hochtouren. Inzwischen liegen belastbare Benchmarkergebnisse vor, die einen Leistungsvergleich mit den Vorgängermodellen ermöglichen. Grundlage sind Tests mit der Benchmarksoftware Geekbench, die die Single-Core- und Multi-Core-Leistung von Prozessoren mit Punktzahlen bemisst.

Geekbench-Nutzer können ihre Testergebnisse in eine Datenbank des Herstellers Primate Labs hochladen, der daraus Durchschnittswerte ermittelt und diese auf einer Web-Seite zusammenfasst. Da die neuen Macs bei immer mehr Anwendern auf dem Schreibtisch stehen, zeichnet sich mittlerweile ein relativ zuverlässiges Bild über deren Leistungsfähigkeit.

Neue iMac-Modellreihe

Neue iMacs mit höherer Rechen- und Grafikleistung sind da.
Foto: Apple.



Wie berichtet, wurden zur WWDC 2017 in San Jose eine neue iMac-Generation sowie verbesserte MacBook- und MacBook-Pro-Modelle vorgestellt. Alle drei Baureihen werden nun von aktuellen Kaby-Lake-Prozessoren von Intel angetrieben. Bei den Vorgängerserien kommen Skylake-CPUs (MacBook, MacBook Pro bzw. 27-Zoll-iMac) bzw. Broadwell-CPUs (21,5-Zoll-iMac) zum Einsatz.

MacBook: Deutliche Leistungszuwächse

Das 2017er MacBook (Core-m3 mit 1,2 GHz) kommt auf Werte von etwa 3600 bzw. 6800 (Single-Core / Multi-Core), der direkte Vorgänger (Core-m3 mit 1,1 GHz) schneidet mit ca. 2700 bzw. 5100 deutlich schlechter ab. Der Leistungszuwachs liegt zwischen 30 und 35 Prozent. Selbst das stärkste MacBook-Modell der 2016er Serie (Core m7 mit 1,3 GHz; 3300 bzw. 6500 Punkte) kommt nicht an die kleinste 2017er Konfiguration heran. Die 2017er MacBooks mit Core i5 (1,3 GHz) und Core i7 (1,4 GHz) bieten eine noch höhere Performance, allerdings weist die Geekbench-Datenbank für diese Geräte noch keine Ergebnisse aus.

MacBook Pro mit 13,3-Zoll-Display: Bis zu 30 Prozent mehr Leistung

Das 2016er MacBook Pro mit Zweikern-Core-i5 (2,0 GHz) erreicht Geekbench-Werte von ca. 3600 bzw. 7100. Die Nachfolgemodelle takten mit 2,3 GHz und erzielen ungefähr 4300 bzw. 9100, was einem Leistungsplus von 20 bis knapp 30 Prozent entspricht.

Die 2,9-GHz-Konfigurationen der 2016er Serie erzielen Werte von 3800 bzw. 7500. Die 2017er Modelle mit 3,1 GHz kommen auf 4200 bzw. 8900. Der Performancezuwachs liegt hier bei etwa 10 bzw. 20 Prozent.

Für die BTO-Variante (Zweikern-Core-i7 mit 3,5 GHz) gibt Geekbench Werte von ca. 4700 bzw. 9800 aus.

Geekbench Mac-Benchmarks

Die Geekbench-Testwerte liefern solide Anhaltspunkte für die Leistung von Macs.
Bild: Primate Labs.



MacBook Pro mit 15,4-Zoll-Display: Bis zu 15 Prozent mehr Leistung

Beim MacBook Pro mit 15,4-Zoll-Bildschirm kommen durchweg Vierkern-Core-i7-Prozessoren zum Einsatz. In der 2016er Generation sind sie mit 2,6 GHz (Werte: 4000 bzw. 12.500), 2,7 GHz (Werte: 4100 bzw. 13.200) und 2,9 GHz (Werte: 4300 bzw. 13.700) getaktet.

Die 2017er Produktreihe taktet mit 2,8 GHz (Werte: 4300 bzw. 13.700), 2,9 GHz (Werte: 4400 bzw. 15.000) und 3,1 GHz (Werte: 4800 bzw. 16.000). Die Leistungszuwächse liegen hier bei bis zu 15 Prozent.

iMac mit 21,5-Zoll-Display: Kleinstes Modell deutlich leistungsstärker

Das 2017er Modell mit Full-HD-Monitor (Zweikern-Core-i5 mit 2,3 GHz) kommt auf 4500 bzw. 9500 Punkte und ist damit deutlich schneller (plus 40 bzw. 55 Prozent) als der direkte Vorgänger der Baureihe 2015 (Zweikern-Core-i5 mit 1,6 GHz), der nur 3200 bzw. 5700 Punkte erreicht.

Für das 21,5-Zoll-4K-Modell (Vierkern-Core-i5 mit 3,1 GHz) von 2015 gibt Geekbench Werte von 4200 bzw. 12.200 aus. Die 2017er 21,5-Zoll-iMacs mit Vierkern-Core-i5 (3,4 GHz) erreicht 4700 bzw. 13.800. Für die beiden anderen Konfigurationen (Vierkern-Core-i5 mit 3,0 GHz und Vierkern-Core-i7 mit 3,6 GHz) liegen noch keine Benchmarks vor.

iMac mit 27-Zoll-Display: Bis zu 15 Prozent mehr Leistung

Standardmäßig verbaut Apple bei den 27-Zoll-iMacs Modellen Quadcore-i5-CPUs. Bei den 2015er Modellen sind diese mit 3,2 GHz (Werte: 4400 bzw. 12.000) und 3,3 GHz (Werte: 4700 bzw. 13.000) getaktet. Der optional erhältliche Vierkern-Core-i7 mit 4,0 GHz kommt auf 5300 bzw. 17.000.

Die 2017er Serie kommt auf 4700 bzw. 13.700 Punkte (3,4 GHz), 5100 bzw. 14.700 Punkte (3,5 GHz) sowie 5100 bzw. 14.900 Punkte (3,8 GHz). Gegen Aufpreis gibt es einen Vierkern-Core-i7 mit 4,2 GHz, der 5500 bzw. 18.500 Punkte erreicht. Die Zuwächse liegen im Bereich zwischen zehn und 15 Prozent.

Fazit

Die CPU-Leistungszuwächse der neuen Macs infolge der Integration der Kaby-Lake-Prozessoren liegen innerhalb der Erwartungen. Kaby Lake stellt im Vergleich zu Skylake nur eine Evolution, eine Verfeinerung von Intels Prozessorarchitektur dar, wobei Intel vor allem bei den sehr stromsparenden MacBook-CPUs größere Fortschritte erzielt hat. Auch bei den 21,5-Zoll-iMacs gibt es einen hohen Leistungszuwachs, da die Vorgängerserie mit Broadwell-Chips läuft (der Broadwell-Nachfolger Skylake wurde übersprungen). Zu hoffen ist, dass Apple demnächst auch den Mac mini mit den modernen Kaby-Lake-Chips ausstatten wird.

Auf einem anderen Blatt steht die Grafikleistung, deren Bedeutung ständig zunimmt. Diesbezüglich liegen noch keine Testergebnisse für die neuen Macs vor. Bei den neuen 21,5-Zoll-4K-iMacs verspricht Apple eine um bis zu dreimal so schnelle Grafikdarstellung, bei den neuen 27-Zoll-5K-iMacs eine Beschleunigung bis um den Faktor 1,5. Beim MacBook liegt der erwartete Zuwachs bei bis zu 30 Prozent.