Apple Music: Mitgliederzahl steigt weiter, Spotify bleibt klarer Marktführer

28. Sep 2017 16:45 Uhr - Redaktion

Apple hat erstmals seit Juni neue Zahlen für seinen Musikstreaming-Dienst genannt. Demnach hat Apple Music inzwischen 30 Millionen zahlende Nutzer, dies entspricht einem Zuwachs von drei Millionen innerhalb des letzten Vierteljahres und einem Plus von zehn Millionen seit Dezember 2016. Marktführer ist weiterhin Spotify mit großem Abstand zu Apple.

Der schwedische Musikstreaming-Anbieter hat nach eigenen Angaben mehr als 140 Millionen Hörer, darunter 60 Millionen zahlende Kunden. Apple hat es bislang nicht geschafft, den Abstand zu Spotify zu verringern. Spotify kann im Gegensatz zu Apple Music dauerhaft kostenfrei gehört werden, mit Werbeeinblendungen und diversen Limitierungen.



Allerdings hat Spotify weiterhin mit roten Zahlen zu kämpfen. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg zwar der Umsatz um 50 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar, gleichzeitig verdoppelte sich aber der Verlust auf 600 Millionen US-Dollar. Spotify begründet dies unter anderem mit Investitionen in Entwicklung und Expansion.

Ob es den Schweden gelingt, ihr Geschäftsmodell dauerhaft im profitablen Bereich zu etablieren, bleibt abzuwarten. Durch einen für das nächste Jahr geplanten Börsengang will sich das Unternehmen frisches Kapital für das weitere Wachstum besorgen. Der Wert von Spotify wird inzwischen auf bis zu 20 Milliarden US-Dollar geschätzt. Als börsengehandeltes Unternehmen würde jedoch der Druck auf Spotify, Gewinne einzufahren, deutlich steigen.

Der größte Nachteil von Streaming-Diensten: Die Musik gehört dem Nutzer nicht. Wird das Abo beendet oder stellt ein Dienst seinen Betrieb ein, geht der Zugriff auf die Musikbibliothek verloren. Zudem gibt es nicht überall schnelles Internet, was die Nutzung von Streaming-Angeboten erschwert. Vor diesem Hintergrund wird das klassische Vertriebsmodell – das Kaufen einzelner Songs oder kompletter Alben – weiterhin eine hohe Bedeutung haben. Auf der anderen Seite punkten Streaming-Anbieter durch riesige Musikkataloge mit über 30 und zum Teil mehr als 40 Millionen Songs, auf die Abonnenten vollständigen Zugriff haben.