Nach zweieinhalb Jahren: Apple erhält grünes Licht für Rechenzentrum in Irland

12. Okt. 2017 14:30 Uhr - Redaktion

Anfang 2015 kündigte Apple an, in Irland ein Rechenzentrum errichten zu wollen, um die Anbindung europäischer Nutzer an die eigenen Online-Dienste zu verbessern. Doch seitdem hat Apple mit dem Widerstand einer kleinen Zahl von Anwohnern zu kämpfen - trotz der Zusage des Unternehmens, viele Jobs zu schaffen und den Naturschutz umfassend zu berücksichtigen. Nachdem Apple diverse Bedenken ausräumen konnte, erhielt das Unternehmen im Sommer 2016 die Genehmigung der Behörden. Doch aus einem Baubeginn wurde nichts, da dagegen Einsprüche erhoben wurden.

Diese hat ein irisches Gericht nun verworfen und dem Mac- und iPhone-Hersteller grünes Licht für den Bau der Anlage in der Grafschaft Galway an der Westküste erteilt. Apple will rund 850 Millionen Euro investieren und über 100 Arbeitsplätze schaffen. Anwohner des Ortes Athenry, in dessen Nähe das Rechenzentrum geplant ist, sprachen sich im März bei einer Demonstration in großer Zahl für das Projekt aus. Ganz vom Tisch ist die Auseinandersetzung allerdings noch nicht - die Gegner haben theoretisch die Möglichkeit, das höchste irische Gericht anzurufen und könnten das Projekt damit zumindest weiter verzögern.

Apple-Rechenzentrum in Irland

So soll Apples Rechenzentrum in Irland aussehen.
Foto: Apple.



Ob Apple in dem Fall an dem Vorhaben festhalten würde, bleibt abzuwarten. Erst im Juli kündigten die Kalifornier an, ein zweites Rechenzentrum in Dänemark zu errichten. Eine erste Anlage nimmt dort in Kürze den Betrieb auf. Bei der Ankündigung sparte Apple nicht mit Lob für das Land. Der Computerpionier ist aufgrund wachsender Nutzerzahlen stark auf den raschen Ausbau seiner Rechenkapazitäten angewiesen.

Für die Anlage in Athenry will Apple Land erschließen, das bisher für den Anbau und die Abholzung von nicht-einheimischen Bäumen genutzt wurde, gleichzeitig soll der Derrydonnel Forest mit einheimischen Bäumen aufgeforstet werden. Das Projekt soll außerdem einen Bereich für Erlebnispädagogik im Freien für ortsansässige Schulen sowie einen Wanderweg für die Gemeinde bieten. Wie bei allen Rechenzentren ist eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien vorgesehen.