Forscher stellen alternative Methode zur Erhöhung der WLAN-Leistung vor

19. Febr. 2018 12:30 Uhr - Redaktion

Forscher des Dartmouth College haben Computer-optimierte Reflektoren aus Plastik und einer dünnen Metallschicht per 3D-Druckverfahren hergestellt. Diese lassen sich in der Nähe eines Routers aufstellen und beliebig ausrichten, um das WLAN-Signal im Inneren von größeren Gebäuden möglichst verlustfrei zu verteilen. Neben einem stärkeren Signal verbessert die Technologie auch die Sicherheit von Firmen- und Heimnetzwerken.

Mauerwerk schwächt Signal

"Die richtige Einstellung der Reichweite eines WLAN-Netzwerks im Inneren von Gebäuden ist ein kritischer Punkt, wenn man sicherstellen will, dass die Signalstärke in ausgewählten Bereichen noch ausreicht", zitiert Phys.org Xia Zhou, Assistenzprofessorin am Department für Informatik des Dartmouth College. Denn vielfach würden die Signale durch dickes Mauerwerk und anderes Baumaterial deutlich abgeschwächt. "Wenn man eine ansprechende Netzwerkleistung haben will, kann das aufgrund der komplexen Interaktionen von Radiosignalen schnell eine große Herausforderung werden", betont Zhou.

 

 

Es gäbe zwar bereits Lösungsansätze, um das WLAN-Signal in Gebäuden zu optimieren. Diese seien aber alle eher unpraktisch und vergleichsweise teuer. "Wir haben eine einfache, einheitliche Lösung für eine ganze Reihe von Problemen gefunden, mit denen sich WLAN-User herumschlagen müssen", ist die Wissenschaftlerin überzeugt. "Wir können dadurch nicht nur das Signal von kabellosen Netzwerken verstärken, sondern diese gleichzeitig auch sicherer machen", so Zhou.

Algorithmus kreiert optimalen Bauplan

Um ihren Ansatz zu verwirklichen, hat die Forscherin gemeinsam mit ihrem Team einen eigenen Algorithmus entwickelt, der je nach Standort eines Routers, einen optimal angepassten 3D-Bauplan für einen Reflektor kreiert. Für die idealen Maße und Einstellungen werden dabei unter anderem auch die spezifischen Eigenschaften der betreffenden Räumlichkeiten und die gewünschten Standorte für Access Points berücksichtigt. "Das System errechnet den optimalen Reflektor in nur 23 Minuten", schildert Zhou.

Die aufgewandten Kosten dafür seien minimal. "Wenn man die genauen Lagebedingungen kennt, muss man lediglich 35 Dollar investieren und erhält einen genau auf die eigenen Wünsche zugeschnittenen Reflektor, der sogar Antennen übertrifft, die mehrere tausend Dollar kosten", erklärt die Forscherin. Neben dem Kosten- sei aber auch der Sicherheitsfaktor zu beachten. "Wenn WLAN-Signale physisch gesehen genau begrenzt werden können, sind sie auch für Angreifer schwerer aufzuspüren", so Zhou.

(Markus Steiner, pressetext.de)