Insider: Apple soll über Riesen-iPad nachdenken

28. Juni 2021 13:00 Uhr - Redaktion

Kommt in den nächsten Jahren ein Riesen-iPad-Pro mit einer Bildschirmdiagonale von bis zu 16 Zoll? Bei Apple soll es Überlegungen in diese Richtung geben, berichtet der Insider Mark Gurman unter Berufung auf informierte Kreise. Entschieden sei aber noch nichts.

"Ich habe gehört, dass Apples Ingenieure und Designer an größeren iPads forschen, die frühestens in ein paar Jahren in die Läden kommen könnten. Es ist unwahrscheinlich, dass sie im nächsten Jahr kommen - Apple konzentriert sich auf ein überarbeitetes iPad Pro in den aktuellen Größen für 2022 - und es ist auch möglich, dass sie nie kommen", schreibt Gurman für die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Gurman weist zwar eine hohe Trefferquote hinsichtlich Apple-Prognosen auf - seinen Aussagen wird daher in der Branche große Beachtung geschenkt und so schlägt auch dieses Gerücht momentan Wellen. Es bleiben aber Fragen hinsichtlich der Zielgruppe: Die teuren iPad-Pro-Modelle machen nur einen Bruchteil des Tablet-Absatzes der Kalifornier aus. Ein Modell mit bis zu 16 Zoll würde aufgrund des deutlich höheren Preises einen wesentlich kleineren Kundenkreis ansprechen. Hinzu kommt, dass die meisten User im echten Pro-Bereich de facto weiterhin auf ein deutlich leistungsstärkeres und vielseitigeres MacBook Pro setzen - ungeachtet Apples gebetsmühlenartig vorgetragenen "Das iPad Pro ist der bessere Computer"-Werbespots. Apple mag tatsächlich an Riesen-Tablets forschen - wie an so vielen anderen Dingen -, ob sie zur Marktreife gelangen, steht hingegen auf einem anderen Blatt.

 
iPad Pro
 
iPad Pro: Spekulationen um 16-Zoll-Modell.
Foto: Apple.

 

Faltbare Displays, mit denen ein iPhone durch Aufklappen zum iPad wird, sind bei Apple offenbar auf absehbare Zeit kein Thema. Dabei verspricht gerade diese Technologie eine Revolution der in den letzten Jahren zunehmend statisch (und langweilig) gewordenen mobilen Geräte, bei denen echte Innovationen aufgrund der physischen Limitierungen kaum noch stattfinden können. Somit verwaltet Apple weiterhin nur den Status quo (wie jüngst die WWDC21 zeigte) anstatt die festgefahrene Pfade zu verlassen und die Akzente für die nächsten ein bis zwei Dekaden zu setzen. Das belegt auch die In-House-Rivalität zwischen den Bereichen Mac und iPad, an der Apple stoisch festhält anstatt sie intelligent aufzulösen, indem dem iPad Pro ein macOS-Modus spendiert wird, der sich nach Anschließen einer Maus oder eines Trackpads aktiviert. Aber natürlich ist es für Apple lukrativer, wenn die Kunden sowohl Mac als auch iPad besitzen.

Apple hat aktuell fünf Tablet-Größen zwischen 7,9 und 12,9 Zoll im Programm. Beim kleinsten Modell, dem iPad mini, steht Gerüchten zufolge schon in den nächsten Monaten eine Vergrößerung des Monitors an. Bei den iPhones dürfte sich mittelfristig ebenfalls wieder etwas bei den Displaygrößen tun - die Marke von sieben Zoll fest im Visier. Irgendetwas muss sich ja ändern, um die Verkaufszahlen halbwegs stabil zu halten - abseits der üblichen CPU-Speedbumps und Displayverbesserungen, die für das menschliche Auge ab einem gewissen Punkt nicht mehr wahrnehmbar sind.