Südkorea: Apple und Google müssen alternative App-Store-Zahlungsmethoden zulassen

31. Aug. 2021 14:30 Uhr - Redaktion

In Südkorea ist laut dem Wall Street Journal ein Gesetz verabschiedet worden, das wegweisend für die globale Branche sein könnte. Demnach müssen Apple und Google in Südkorea in ihren App-Stores künftig alternative Zahlungssysteme von Drittanbietern erlauben, wenn ein Entwickler dies wünscht (d. h. unter Umgehung der Apple- und Google-Provisionen von bis zu 30 Prozent). Das Gesetz hat zudem weitere Auswirkungen auf die Software-Vertriebsplattformen.

"Ein am Dienstag von der südkoreanischen Nationalversammlung verabschiedeter Gesetzentwurf ist der erste weltweit, der die Vorherrschaft der Tech-Giganten über die Art und Weise, wie Apps auf ihren Plattformen ihre digitalen Waren verkaufen, einschränkt. Das Gesetz wird in Kraft treten, sobald es von Präsident Moon Jae-in unterzeichnet ist, dessen Partei das Gesetz nachdrücklich unterstützt hat.

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Südkorea: App-Stores müssen alternative Zahlungsmethoden zulassen.
Bild: Apple.

 

Das Gesetz ändert das südkoreanische Telekommunikationsgesetz, um große App-Marktbetreiber daran zu hindern, die Nutzung ihrer In-App-Kaufsysteme zu verlangen. Es verbietet den Betreibern auch, die Genehmigung von Apps in unangemessener Weise zu verzögern oder sie vom Marktplatz zu löschen - Bestimmungen, die Vergeltungsmaßnahmen gegen App-Hersteller verhindern sollen", schreibt das Wall Street Journal.

Unternehmen, die dem Gesetz nicht folgen, können mit Geldstrafen in Höhe von bis zu drei Prozent des Landesumsatzes belegt werden. Experten gehen davon aus, dass das Gesetz schnell in den Fokus regulatorischer Bemühungen sowohl in der EU als auch in den USA rücken wird. Der Druck auf die Giganten der Branche dürfte also weiter wachsen. Apple hat sich zu der neuen Situation in Südkorea bislang nicht geäußert.

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