Bericht: Mozilla und Google arbeiten an iPhone/iPad-Browsern mit eigener Render-Engine

07. Febr. 2023 13:00 Uhr - Redaktion

Die Tech-Branche bereitet sich auf die stärkere Regulierung mobiler Plattformen in Europa und den USA vor. Vor allem Apple wird betroffen sein: Die Kalifornier werden künftig - so zeichnet es sich immer stärker ab - App-Stores von Drittanbietern, Drittanbieter-Zahlungsdienste und Web-Browser mit Render-Engines anderer Hersteller auf iPhone und iPad zulassen müssen.

Sowohl bei Mozilla als auch bei Google sollen bereits entsprechende Entwicklungen angelaufen sein. Einem Bericht zufolge befinden sich eine Gecko-basierte Firefox-Version sowie eine Blink-basierte Chrome-Version für iPhone und iPad in der Entwicklung. Gecko ist die Render-Engine von Mozilla, Blink die Render-Engine von Google.

 
Firefox
 
Web-Browser Firefox: Auch auf iPhone und iPad künftig mit Gecko-Engine.
Bild: Mozilla.

 

"Mozilla plant für den Tag, an dem Apple von seinen Konkurrenten nicht mehr verlangen wird, die WebKit-Browser-Engine in iOS zu verwenden. Mozilla hat bereits vor Jahren ähnliche Experimente durchgeführt, die jedoch zu nichts geführt haben. Im Oktober 2022 wurde im GitHub-Repository, in dem sich der Code für die iOS-Version von Firefox befindet, ein Eintrag veröffentlicht, der einen Verweis auf GeckoView enthält, einen Wrapper für die Gecko-Rendering-Engine von Firefox.

Mozilla ist nicht der Einzige, der ein iOS-App-Store-System erwartet, das Browser-Konkurrenz toleriert. Google hat mit der Arbeit an einer Blink-basierten Version von Chrome für iOS begonnen", berichtet The Register. Bislang müssen Browser für iPhone und iPad zwingend Apples Render-Engine WebKit verwenden.

Apple wird sich wahrscheinlich auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC23 zu den technischen Details der Plattform-Öffnung äußern. Das Unternehmen hatte sich in der Vergangenheit gegen die Regulierungspläne gesträubt und dies hauptsächlich mit Sicherheitsbedenken begründet. Die finanziellen Auswirkungen dürften indes überschaubar bleiben: Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen auch Dritthersteller-App-Stores und -Zahlungsdienste mit Gebühren belegen wird.