Besseres Mobilfunknetz auf dem Land: Bundesnetzagentur will Auflagen für Netzbetreiber verschärfen

15. Mai 2024 19:30 Uhr - Redaktion

Die Mobilfunkversorgung in der Fläche soll bis zum Ende des Jahrzehnts deutlich besser werden. Dieses Ziel hat die Bundesnetzagentur ausgegeben und für die Verlängerung der Frequenznutzungsrechte einige Verschärfungen angekündigt. Ein Ziel: Ab dem Jahr 2030 mindestens 99,5 Prozent der Fläche mit 50 Mbit/Sekunde versorgen.

Bisher stand stets die Versorgung von Haushalten bei den Auflagen im Vordergrund, nun geht es vorrangig um die Versorgung in der Fläche auf dem Land. Konkret geplant: Jeder der drei etablierten Mobilfunknetzbetreiber (Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica), soll mindestens

ab 2030 99,5 Prozent der Fläche mit 50 Mbit/s,
ab 2029 in jedem Bundesland 99 Prozent der Haushalte in Gemeinden im ländlichen Raum mit 100 Mbit/s,
ab 2029 alle Bundesstraßen mit 100 Mbit/s,
ab 2029 alle Landes- und Staatsstraßen sowie Binnenwasserstraßen mit 50 Mbit/s und
ab 2030 Kreisstraßen mit 50 Mbit/s

versorgen. Von Auktionen für Frequenzen sollen die Netzbetreiber im Gegenzug befreit werden. Zur Gigabit-Versorgung entlang von Schienenwegen hält die Bundesnetzagentur ein gemeinsames Vorgehen beim Ausbau des öffentlichen Mobilfunks und des neuen Bahnfunks für zielführend. Für das im Aufbau befindliche Netz des vierten deutschen Netzbetreibers 1&1 soll es Sonderregelungen geben.

 
Bundesnetzagentur
 
Bundesnetzagentur will Mobilnetzausbau auf dem Land forcieren.
Bild: Bundesnetzagentur.

 

"Unsere vorrangigen Ziele sind die Verbesserung der Versorgung für alle Verbraucherinnen und Verbraucher und die weitere Förderung des Wettbewerbs. Die Verlängerung von Frequenzen soll mit ambitionierten Versorgungsauflagen verknüpft werden. Eine spezifische Versorgungsauflage für den ländlichen Raum und eine Flächenauflage können gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land fördern", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir wollen den Wettbewerb im Mobilfunkmarkt weiter stärken. Hierfür soll die Verlängerung mit speziellen Regelungen für den vierten Netzbetreiber und einem Verhandlungsgebot für Diensteanbieter verbunden werden."

Die Pläne der Bundesnetzagentur liegen bislang als Entwurf vor, der im Herbst mit einem Beirat aus Bundestag und Bundesländern abgestimmt und finalisiert werden soll.