Nutzer von macOS Ventura aufgepasst: Apple stellt für die im Jahr 2022 veröffentlichte Betriebssystem-Versionsreihe 13 nur noch für wenige Monate reguläre Wartungsupdates bereit: Ab September werden neu entdeckte Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen, auch der Web-Browser Safari erhält dann keine Aktualisierungen mehr. Dadurch steigt das Risiko für Nutzer von macOS Ventura 13.
Apples seit vielen Jahren bestehende Support-Strategie sieht vor, dass neben der aktuellen Hauptversion (derzeit macOS Sequoia 15) die beiden vorherigen Versionsreihen (derzeit macOS Sonoma 14 und macOS Ventura 13) mit Sicherheitsupdates bedacht werden. Nach der Markteinführung von macOS 16 im Herbst wird macOS Ventura 13 aus dem Support fallen, während macOS Sonoma 14 (bis Herbst 2026) und macOS Sequoia 15 (bis Herbst 2027) weiter Sicherheitsaktualisierungen erhalten werden.
Immerhin wird macOS Ventura 13 noch mehrere Jahre lang aktualisierte XProtect-Definitionen zum Schutz vor Schadsoftware erhalten. Dennoch geht die Nutzung von Ventura ab Herbst mit einem gewissen Risiko - offene und damit angreifbare Sicherheitslücken, möglicherweise auch aus der Ferne - einher.
Nutzer von macOS Ventura 13 sollten aus Sicherheitsgründen einen Umstieg auf eine neuere Systemversion in Erwägung ziehen. Mittels des OpenCore Legacy Patcher klappt dies auch auf Systemen, auf denen macOS Sonoma 14 oder macOS Sequoia 15 offiziell nicht läuft (diese Prozedur ist jedoch nur erfahrenen Anwendern zu empfehlen, die Nutzung derartiger Patcher erfolgt auf eigene Gefahr).

Bild: Apple.
Wer vorerst bei macOS Ventura bleiben muss, weil der Rechner keine neuere Betriebssystem-Versionsreihe unterstützt (und der Patcher nicht in Frage kommt), genutzte Programme oder Treiber nicht mit macOS Sonoma aufwärts kompatibel sind oder entsprechende Upgrades viel Geld kosten würden, sollte folgende Grundregeln beachten:
1) Da ab Herbst keine neu entdeckten Sicherheitslücken in macOS Ventura mehr geschlossen werden, ist das System anfälliger für Attacken. Daher: Vorsicht vor Downloads auf dubiosen Web-Seiten und Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-Anhängen unbekannter/dubioser Absender. Erhaltene Dateien oder Installer könnten manipuliert sein, um offene Sicherheitslücken gezielt auszunutzen.
2) Da auch Safari unter macOS Ventura ab Herbst nicht mehr aktualisiert wird, ist der Umstieg auf einen anderen Web-Browser dringend zu empfehlen. Firefox, Chrome, Vivaldi und Edge laufen in den aktuellen Versionen unter macOS Ventura, sind in puncto Sicherheit auf dem neuesten Stand und werden für ältere Systemversionen weiterhin gepflegt.
3) Ähnlich ist die Situation bei Apple Mail - das Programm erhält unter macOS Ventura ab Herbst ebenfalls keine Sicherheitsaktualisierungen mehr. Als Alternative bietet sich Thunderbird an, ein leistungsstarker, robuster und flexibel zu konfigurierender E-Mail-Client, der ab macOS Catalina läuft. Web-Mail mit einem gepflegten Browser (siehe Punkt 2) ist eine weitere Möglichkeit.
4) Manche Sicherheitslücken betreffen auch die Nachrichten-App, daher sollte auf Messenger von Drittanbietern wie Threema, Signal, Telegram oder WhatsApp ausgewichen werden. Mindestens sollte in der Nachrichten-App die Kommunikation auf bekannte, bestätigte Kontakte beschränkt werden.
Weitere Möglichkeiten sind die Nutzung von macOS Ventura als Gastsystem unter einer neueren macOS-Version (beispielsweise mit UTM, virtualOS oder VirtualBuddy) oder der vom Internet abgeschottete Betrieb eines Ventura-Rechners.
Apple wird macOS 16 in einem Monat auf der Entwicklerkonferenz WWDC25 präsentieren. Es ist gut möglich, dass die neue Versionsreihe ausschließlich auf Apple-Silicon-Macs laufen wird.