Studie: Markt rund um Smartphones wächst in Deutschland weiter

27. Febr. 2024 11:00 Uhr - Redaktion

Robuste Geräte, hohe Investitionen in den Netzausbau, stabile Absatzzahlen: Der deutsche Markt für Smartphones, Apps und Mobilkommunikation soll 2024 auf 38,9 Milliarden Euro wachsen. Das ist ein neuer Höchststand. Im Vergleich zum Vorjahr (38,4 Milliarden Euro) beträgt die Steigerung damit voraussichtlich 1,3 Prozent.

Das zeigen aktuelle Berechnungen des Digitalverbands Bitkom zur Fachmesse Mobile World Congress 2024 in Barcelona. Das Wachstum wird demnach vor allem durch Investitionen in die Netzinfrastruktur und steigende Umsätze mit mobilen Telekommunikationsdiensten getrieben. Sprach- und Datendienste machen mit 22,9 Milliarden Euro den größten Anteil aus. Das Segment wächst in diesem Jahr voraussichtlich um 1,9 Prozent.

Noch stärker nehmen die Investitionen der Netzbetreiber in die mobile Infrastruktur zu, die 2024 um 3,4 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro steigen werden. Hinzu kommen weitere Aufwendungen für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten, die in diese Zahlen nicht eingerechnet sind. "Die Netze werden schneller und besser. Deutschland hat beim Netzausbau große Schritte nach vorn gemacht", sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas. "Auch im Jahr 2024 werden die Investitionen in Deutschlands mobile Infrastruktur weiter steigen."

Mit den Smartphones selbst sollen wie bereits im Vorjahr 11,4 Milliarden Euro umgesetzt werden. Der Absatz zieht dagegen deutlich an: 2024 werden mit 21,8 Millionen Geräten 8,4 Prozent mehr Smartphones verkauft als im Vorjahr, als es 20,1 Millionen Stück waren. "Smartphones sind für viele Menschen unverzichtbar geworden. Wir kommunizieren mit ihnen, lassen uns unterhalten, bilden uns weiter oder steuern vernetzte Geräte. Die immense Bedeutung schlägt sich 2024 in einem deutlichen Plus bei den Stückzahlen nieder", so Haas.

 
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Markt rund um Smartphones wächst in Deutschland weiter.
Bild: Bitkom.

 

Der Durchschnittspreis pro Smartphone sinkt in diesem Jahr. Wurden 2023 im Schnitt 567 Euro je Smartphone ausgegeben, sind es 2024 nur noch 523 Euro – also 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr. "Günstige Einsteigermodelle gewinnen Marktanteile hinzu", erklärt Haas. "Insgesamt geben viele Verbraucher im Zweifel aber lieber mehr Geld aus, um sicherzugehen, dass sie länger etwas von ihren Geräten haben." Im App-Markt gibt es wieder leichtes Wachstum. Der Umsatz mit mobilen Anwendungen legt voraussichtlich um 2,0 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro zu.

Die durchschnittliche Anzahl an Apps auf den Smartphones der Deutschen hat laut einer repräsentativen Umfrage ebenfalls zugenommen. 2024 wurden auf den privat genutzten Smartphones durchschnittlich 37 Apps zusätzlich zu den bereits vorinstallierten Apps eingerichtet. Vor einem Jahr waren es noch 31 mobile Anwendungen.

Smartphones übernehmen im privaten Alltag immer mehr Aufgaben: Zwei Drittel (67 Prozent) der Nutzer haben ihre Fotokamera wegen ihres Smartphones aussortiert und fast ebenso viele (66 Prozent) ihren Wecker. 41 Prozent ersetzen das Festnetztelefon durch ihr Smartphone und 39 Prozent das klassische Navigationsgerät. Ebenfalls immer öfter ersetzt werden Taschenlampe (26 Prozent), Radio (21 Prozent), Armbanduhr (15 Prozent), Scanner (6 Prozent) und das Babyfon (2 Prozent). 2 Prozent ersetzen so den Autoschlüssel und schließen per Smartphone-App ihr Auto auf. Und für 31 Prozent ersetzt das Smartphone den Ticketautomaten im öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Die Menschen in Deutschland haben ihre privat genutzten und selbstgekauften Smartphones länger als früher in Gebrauch. Nur noch 43 Prozent haben ein Gerät, das jünger als ein Jahr ist. 2023 war dies noch bei 55 Prozent der Fall und 2022 sogar bei 60 Prozent. Rund ein Viertel (27 Prozent) hat das Smartphone bereits zwei Jahre oder länger in Gebrauch – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren, als es 23 Prozent (2023) und 16 Prozent waren (2022). Aktuell beläuft sich das Durchschnittsalter eines selbstgekauften Smartphones auf 17,5 Monate.