Mac-Kauf: Kleiner Leitfaden zur CPU-, SSD- und RAM-Ausstattung

16. Febr. 2024 13:00 Uhr - Redaktion

Macs lassen sich problemlos sieben, acht oder sogar zehn und mehr Jahre nutzen - dank guter Softwareversorgung durch Apple sowie der Möglichkeit, via OpenCore Legacy Patcher offiziell nicht mehr unterstützte Systeme zu aktualisieren. Früher oder später, wenn der Rechner quasi schon auf der letzten Rille läuft, es zu einem nur teuer zu reparierenden Hardwaredefekt kommt oder die Kapazitäten einfach nicht mehr ausreichen, steht jedoch der Kauf eines neuen Macs an. Worauf gilt es dabei zu achten?

Die Klassiker vor der Anschaffung eines Rechners sind, auch beim Mac, die Bereiche Prozessor, Arbeitsspeicher und SSD. Beginnen wir mit den guten Nachrichten: Seit November 2024 verfügt jeder Mac mindestens über 16 GB Arbeitsspeicher - das 8-GB-Zeitalter ist beim Mac nun endgültig vorbei. Mindestens 16 GB RAM serienmäßig erhöht die Zukunftssicherheit und senkt natürlich auch die Kosten: Das Upgrade von 8 auf 16 GB ließ sich Apple in der Vergangenheit fürstlich bezahlen.

Die Basisversion des M3 oder M4 sowie 16 GB Arbeitsspeicher sind für die große Mehrheit der Aufgaben, darunter die gängigen "Brot-und-Butter"-Anwendungen, völlig ausreichend, d. h. Web-Browser, E-Mail, Musik- und Videowiedergabe, Videokonferenzen, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank, Bildbearbeitung, Videobearbeitung bis 4K-Auflösung, einfache Musikbearbeitung und sämtliche anderen Aufgaben, die keine Prozessor-Vollauslastung über eine längere Zeitspanne erfordern. Auch moderne Spiele lassen sich mit der Basisvariante meist gut spielen. Der M4 ist ein leistungsstarker und energieeffizienter Prozessor mit genügend Reserven für die kommenden Jahre.

Gebrauchte/Refurbished Apple-Silicon-Macs mit M1/M2/M3 und 8 GB RAM sind aber deswegen jetzt nicht unbrauchbar, sie genügen weiterhin für die erwähnten Aufgabenbereiche, wenn einige Tipps beachtet werden (z. B. Web-Browser und andere ressourcenlastige Programme beenden, wenn komplexere Aufgaben oder Berechnungen anstehen). Aufgrund des hochperformanten SoC-Designs ist der RAM in Apple-Silicon-Rechnern sehr viel schneller als früher bei Intel-basierten Systemen.

Für welche Zielgruppe eignet sich ein M3/M4 Pro oder M3/M4 Max mit 24 GB RAM aufwärts? Zu nennen sind hier beispielsweise Anwender, die tagtäglich eine Vielzahl an Rohdaten-Fotos in höchster Auflösung verarbeiten und entwickeln, regelmäßig längere Szenen rendern oder umfangreiche Projekte compilieren, Videos mit vielen Effekten und/oder bis zu 8K-Auflösung bearbeiten, Musik mit vielen Spuren und/oder Effekten aufnehmen und nachbearbeiten, umfangreiche Modelle konstruieren oder wissenschaftliche Berechnungen mit enormem Datenumfang durchführen.

 
Mac mini mit M4 und M4 Pro
 
Mac mini M4: Basismodell mit 16 GB RAM hat ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Bild: Apple.

 

Bei all diesen Aufgaben geht es um die Wartezeit bis zum Abschluss der Aufgabe und einen flüssigen Workflow ohne Hänger. Die Übergänge im Anforderungsprofil sind natürlich fließend - für den einen Nutzer kann der M3/M4 mit 16 GB RAM noch völlig ausreichend sein, für den anderen muss es schon der M3/M4 Pro mit 24 oder 32 GB sein. Im Zweifel einfach ausprobieren: Sowohl Apple als auch andere Händler bieten die Möglichkeit, online gekaufte Artikel innerhalb von ein bis zwei Wochen zurückzugeben - genügend Zeit also für ausgiebige Tests.

Macs bieten zudem einen hohen Wiederverkaufswert. Wer sich jetzt einen Standard-M4 (oder M3) mit 16 GB RAM zulegt und beispielsweise nach einem Jahr mehr Leistung benötigt und auf einen M4 Pro mit 24 GB wechseln möchte, kann den bisherigen Rechner mit einem für die Computerbranche relativ geringen Wertverlust (etwa 15-20 Prozent nach rund einem Jahr) weiterverkaufen.

Zur SSD: Für Aufgaben mit vielen Schreib- und Lesevorgängen auf dem SSD-Laufwerk ist die Kapazität zu beachten. Faustregel: Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit bei Apple-SSDs steigt mit der Kapazität. Die Modelle mit 256 GB sind für die eingangs erwähnten "Brot-und-Butter"-Anwendungen schnell genug, für höhere Ansprüche sollten es mindestens 512 GB sein. Alternativ: Wer den hohen SSD-Aufpreis bei Apple nicht zahlen möchte, kann extern eine Thunderbolt-SSD nutzen, die bis zu 3 GB/Sekunde erreicht - an den neuen Macs mit M4 Pro/Max und Thunderbolt 5 sogar mehr als doppelt so schnell.

Wer einfach nur mehr Speicherkapazität für Backups oder Datenauslagerungen benötigt: USB-basierte Festplatten und SSDs gibt es in Hülle und Fülle für kleines Geld (SSD mit 2 TB für unter 150 Euro), die sich einfach durch Formatieren mit dem Dateisystem APFS am Mac verwenden lassen.

Im Desktop-Bereich hat das Basismodell des Mac mini M4 (im Handel für etwa 650 Euro erhältlich) das beste Preis-/Leistungsverhältnis aller Macs. Es kann mit einem günstigen Monitor eines beliebigen Herstellers betrieben oder mit bereits vorhandenen Monitoren (und Eingabegeräten) verwendet werden. Bei den Laptops achten Schnäppchenjäger auf Preisaktionen für das MacBook Air M3 (Vorsicht: Unbedingt die Modelle mit 16 GB RAM nehmen) - aktuell geht es hier im Handel ab rund 1100 Euro los.

Wann sollte man einen Mac kaufen? Grundsätzlich hat eine alte Regel auch heute Bestand: Wer einen neuen Mac sofort braucht, kauft ihn sofort - schließlich müssen damit Aufgaben erledigt werden. Wer etwas Zeit mitbringen kann, wartet die nächste Generation ab - oder kauft kurz vor der Ankündigung der nächsten Generation die bestehenden Modelle mit sattem Rabatt (im Fachhandel sind bis zu 15 Prozent, in der Spitze auch gerne etwas mehr, die Regel) ein.

Noch ein abschließendes Wort zu Intel-Macs: Gebrauchte Intel-Macs sind, von einigen Ausnahmen abgesehen (wenn z. B. bestimmte Intel-Software auf offline betriebenen Rechnern noch jahrelang genutzt werden soll), definitiv nicht mehr zu empfehlen. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Apple im Herbst 2025 mit macOS 16 die Unterstützung für Intel-Macs beenden wird und neue Systemversionen ausschließlich auf Apple-Silicon-Rechnern laufen werden. Dann wäre macOS 15 die letzte Intel-kompatible Version, die noch bis zum Jahr 2027 Sicherheitsaktualisierungen erhält.

Nachtrag (November 2024): Aktualisierung des Artikels auf Stand der neuen M4-Macs und serienmäßig mindestens 16 GB Arbeitsspeicher.