Macs lassen sich problemlos sieben, acht oder sogar zehn und mehr Jahre nutzen - dank guter Softwareversorgung durch Apple sowie der Möglichkeit, via OpenCore Legacy Patcher offiziell nicht mehr unterstützte Systeme zu aktualisieren. Früher oder später, wenn der Rechner quasi schon auf der letzten Rille läuft, es zu einem nur teuer zu reparierenden Hardwaredefekt kommt oder die Kapazitäten einfach nicht mehr ausreichen, steht jedoch der Kauf eines neuen Macs an. Worauf gilt es dabei zu achten?
Die Klassiker vor der Anschaffung eines Rechners sind, auch beim Mac, die Bereiche CPU, RAM und SSD. Zur Einordnung:
Die Basisversion des M3 (oder M2) und 8 GB Arbeitsspeicher reichen auch im Jahr 2024 für die gängigen "Brot-und-Butter"-Anwendungen völlig aus, d. h. Web-Browser, E-Mail, Musik- und Videowiedergabe, Videokonferenzen, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank, Bildbearbeitung, Videobearbeitung bis 4K-Auflösung, einfache Musikbearbeitung und sämtliche anderen Aufgaben, die keine Prozessor-Vollauslastung über eine längere Zeitspanne erfordern. Auch moderne Spiele lassen sich mit der Basisvariante meist gut spielen. Der M3 ist ein leistungsstarker und energieeffizienter Prozessor mit genügend Reserven für die kommenden Jahre.
8 GB RAM klingen im Jahr 2024 wenig, aufgrund des hochperformanten SoC-Designs von Apple fällt dies im Vergleich mit früheren Intel-Macs jedoch weniger ins Gewicht, schlichtweg weil der Speicher viel schneller ist. Die größten Speicherfresser sind heutzutage übrigens meistens nicht einzelne Apps, sondern viele offene Browser-Tabs, die völlig überfrachtete Web-Seiten darstellen. Wer für eine komplexere oder längere Bearbeitungs- oder Rechenaufgabe CPU-Zeit und RAM benötigt, beendet am besten vorher alle offenen Web-Browser (die aktivierte Sitzungswiederherstellung ruft die geöffneten Tabs beim nächsten Programmstart automatisch wieder auf).
Für welche Zielgruppe eignet sich ein M2/M3 Pro oder M2/M3 Max mit 16 GB RAM aufwärts? Zu nennen sind hier beispielsweise Anwender, die tagtäglich eine Vielzahl an Rohdaten-Fotos in höchster Auflösung verarbeiten und entwickeln, regelmäßig längere Szenen rendern oder umfangreiche Projekte compilieren, Videos mit vielen Effekten und/oder bis zu 8K-Auflösung bearbeiten, Musik mit vielen Spuren und/oder Effekten aufnehmen und nachbearbeiten, umfangreiche Modelle konstruieren oder wissenschaftliche Berechnungen mit enormem Datenumfang durchführen.
Bild: Apple.
Bei all diesen Aufgaben geht es um die Wartezeit bis zum Abschluss der Aufgabe und einen flüssigen Workflow ohne Hänger. Die Übergänge im Anforderungsprofil sind natürlich fließend - für den einen Nutzer kann der M2/M3 mit 8 GB RAM noch völlig ausreichend sein, für den anderen muss es schon der M2/M3 Pro mit 16 GB sein. Im Zweifel einfach ausprobieren: Sowohl Apple als auch andere Händler bieten die Möglichkeit, online gekaufte Artikel innerhalb von ein bis zwei Wochen zurückzugeben - genügend Zeit also für ausgiebige Tests.
Macs bieten zudem einen hohen Wiederverkaufswert. Wer sich jetzt einen Standard-M3 (oder M2) mit 8 GB RAM zulegt und beispielsweise nach einem Jahr mehr Leistung benötigt und auf einen M3 Pro mit 16 GB wechseln möchte, kann den bisherigen Rechner mit einem für die Computerbranche relativ geringen Wertverlust (etwa 15-20 Prozent nach rund einem Jahr) weiterverkaufen.
Zur SSD: Für Aufgaben mit vielen Schreib- und Lesevorgängen auf dem SSD-Laufwerk ist die Kapazität zu beachten. Faustregel: Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit bei Apple-SSDs steigt mit der Kapazität. Die Modelle mit 256 GB sind für die eingangs erwähnten "Brot-und-Butter"-Anwendungen schnell genug, für höhere Ansprüche sollten es mindestens 512 GB sein, andernfalls bremst die SSD das System. Alternativ: Wer den hohen SSD-Aufpreis bei Apple nicht zahlen möchte, kann extern eine Thunderbolt-SSD nutzen, die bis zu 3 GB/Sekunde erreicht.
Wer einfach nur mehr Speicherkapazität für Backups oder Datenauslagerungen benötigt: USB-basierte Festplatten und SSDs gibt es in Hülle und Fülle für kleines Geld, die sich einfach durch Formatieren mit dem Dateisystem APFS am Mac verwenden lassen.
Im Desktop-Bereich hat das Basismodell des Mac mini (im Handel für etwa 600 Euro erhältlich) das beste Preis-/Leistungsverhältnis aller Macs. Es kann mit einem günstigen Monitor eines beliebigen Herstellers betrieben oder mit bereits vorhandenen Monitoren (und Eingabegeräten) verwendet werden. Bei den Laptops achten Schnäppchenjäger auf Preisaktionen für das MacBook Air - aktuell geht es hier im Handel ab rund 1050 Euro los.
Wann sollte man einen Mac kaufen? Grundsätzlich hat eine alte Regel auch heute Bestand: Wer einen neuen Mac sofort braucht, kauft ihn sofort - schließlich müssen damit Aufgaben erledigt werden. Wer etwas Zeit mitbringen kann, wartet die nächste Generation ab - oder kauft kurz vor der Ankündigung der nächsten Generation die bestehenden Modelle mit sattem Rabatt (im Fachhandel sind bis zu 15 Prozent, in der Spitze auch gerne etwas mehr, die Regel) ein.