Apple mit starkem Umsatz- und Gewinnanstieg

20. Apr. 2010 22:30 Uhr - sw

Apple hat mit den neuesten Quartalszahlen, die der Computerkonzern heute nach Börsenschluss in New York vorlegte, die Prognosen der Finanzwelt klar übertroffen. Dank einer starken Mac- und iPhone-Nachfrage steigerte Apple den Umsatz im vergangenen Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 49 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar und den Gewinn um 90 Prozent auf 3,07 Milliarden Dollar oder 3,33 Dollar je Aktie.

Die Analysten rechneten im Durchschnitt lediglich mit Einnahmen in Höhe von 12,04 Milliarden Dollar und einem Profit von 2,45 Dollar pro Aktie. Die Börsianer reagierten prompt auf die guten Nachrichten aus Cupertino: Im nachbörslichen Handel am Nasdaq Composite legte die Apple-Aktie um bis zu 16 Dollar auf über 260 Dollar zu.

Jobs: "Einige außergewöhnliche Produkte für dieses Jahr geplant"

"Wir sind begeistert unser bestes Ergebnis der Firmengeschichte in einem Nicht-Weihnachtsquartal erzielt zu haben - mit einer Umsatzsteigerung von 49 Prozent und einem Gewinnwachstum von 90 Prozent. Wir haben unser revolutionäres neues iPad in den Markt eingeführt und die Anwender lieben es. Und wir haben noch einige außergewöhnliche Produkte für dieses Jahr geplant", so Apple-Chef Steve Jobs.

33 Prozent Absatzplus bei Macs

Im Ende März abgeschlossenen zweiten Quartal des Apple-Geschäftsjahres 2010 wurden weltweit 2,94 Millionen Macs verkauft – 33 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit dürfte der Mac-Marktanteil erneut gestiegen sein, da der globale Computermarkt nach vorläufigen Zahlen von Gartner (plus 27,4 Prozent) und IDC (plus 24,2 Prozent) deutlich schwächer zugelegt hat.

MacBook Pro

Mac-Verkaufszahlen um ein Drittel gestiegen



Die Zahl der verkauften iPhones stieg um 131 Prozent auf 8,75 Millionen Stück. Der iPod-Absatz blieb mit 10,89 Millionen Geräten (minus ein Prozent) nahezu unverändert.

Apple arbeitet hochgradig profitabel

Dass Apple hochgradig profitabel arbeitet, zeigt auch die von 39,9 auf 41,7 Prozent gestiegene Bruttogewinnspanne.

Das Thema "Innovation" genießt weiterhin bei Apple eine hohe Priorität, wie die auf 426 Millionen Dollar gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung belegen (Vorjahr: 319 Millionen Dollar).

Das Geschäft außerhalb der USA machte 58 Prozent des Apple-Gesamtumsatzes aus.

Umsatz- und Gewinnsprung für drittes Quartal erwartet

Auch für das laufende Quartal rechnet Apple mit einem starken Wachstum. Die Prognose des Unternehmens lautet 13,0 bis 13,4 Milliarden Dollar beim Umsatz und 2,28 bis 2,39 Dollar pro Aktie beim Gewinn. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete Apple Einnahmen in Höhe von 9,74 Milliarden Dollar und einen Nettoprofit von 1,94 Milliarden Dollar.

Die Erwartungen der Analysten hat Apple mit dieser Prognose teils übertroffen (beim Umsatz; hier erwarteten die Finanzexperten lediglich 12,97 Milliarden Dollar), teils verfehlt (beim Gewinn; hier erwarteten die Finanzexperten 2,70 Dollar je Aktie). Allerdings sind die Apple-Prognosen für das jeweils laufende Quartal traditionell sehr konservativ ausgelegt.

Vier Milliarden App Store-Downloads; iPod-Marktanteil weiter auf hohem Niveau

In einer telefonischen Bilanzpressekonferenz (Aufzeichnung hier) nannten Finanzchef Peter Oppenheimer und COO Tim Cook weitere Einzelheiten zum Geschäftsverlauf im letzten Quartal.

Demnach hält Apple in den USA weiterhin einen Marktanteil von über 70 Prozent bei den Musikplayern. In Ländern wie Australien, Großbritannien, Japan und Kanada gewinnt der iPod nach Angaben der Apple-Manager Marktanteile hinzu. Der iPod touch verkauft sich besonders gut – die Verkaufszahlen des iPhone OS-basierten Geräts legten im Jahresvergleich um 63 Prozent zu. Der App Store hat inzwischen die Marke von vier Milliarden Downloads geknackt.

Das Ziel, 40 bis 50 neue Ladengeschäfte im laufenden Geschäftsjahr zu eröffnen, werde man erreichen, so Oppenheimer. Zwei Stores sollen im Sommer in Shanghai den Betrieb aufnehmen. Bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres will Apple insgesamt 25 Niederlassungen in China betreiben. 50 Prozent aller Mac-Käufe in Apple-Läden werden von Kunden getätigt, die bislang noch keinen Mac benutzt haben.

Bei den Smartphones wächst Apple laut Oppenheimer rund drei Mal so schnell wie der gesamte Markt. Die Reaktionen der Entwickler auf das iPhone OS 4.0 seien sehr positiv.

Die Apple-Manager betonten, dass es beim iPad keinerlei Produktionsprobleme gebe, sondern schlicht und einfach die Nachfrage weitaus größer ausgefallen sei, als erwartet. Daher habe man sich entschieden, den internationalen Verkaufsstart zu verschieben, um erst einmal genügend Geräte für den US-Markt bereitstellen zu können.