Ein wichtiger Hinweis für Anwender, die Apples ältere Time-Capsule-Produkte für drahtlose Time-Machine-Datensicherungen einsetzen: Mit macOS 27, das in rund neun Monaten zur Entwicklerkonferenz WWDC26 angekündigt werden wird, entfernt Apple das Netzwerkprotokoll AFP (Apple Filing Protocol) aus dem Betriebssystem. Time-Capsule-Geräte oder AirPort-Router mit angeschlossener Festplatte lassen sich unter macOS 27 somit nicht mehr mit Time Machine einsetzen, da sie AFP verwenden.
Ein entsprechender Hinweistext wird in macOS Tahoe 26 eingeblendet. Darin heißt es: "Die nächste Hauptversion von macOS wird AirPort Disk oder Time Capsule Festplatten für Time Machine Backups nicht mehr unterstützen." Apple hat sowohl die AirPort-Router als auch die Time-Capsule-Produkte im Jahr 2018 eingestellt und vom Markt genommen. Firmware-Updates für die beiden Produktreihen gibt es seit vielen Jahren nicht mehr.
Der AFP-Client in macOS wurde von Apple bereits im Frühjahr mit macOS Sequoia 15.5 offiziell abgekündigt. Eine entsprechende Warnung wird daher auch unter macOS 15.x eingeblendet, in macOS 26 wird sie präzisiert. Das Netzwerkprotokoll AFP ist nicht zu verwechseln mit dem Dateisystem APFS (das natürlich weiter bestehen bleibt). Time Capsule und AirPort untersützen zwar neben APF noch SMBv1, jedoch wurde SMBv1 - da technisch veraltet - schon vor vielen Jahren aus macOS entfernt.

Bild: Apple.
Die Änderung betrifft ausschließlich Netzwerkspeicher für Time-Machine-Backups. Hier wird ab macOS 27 entweder SMB 2 oder SMB 3 erforderlich sein. Lokal am Mac angeschlossene Speichermedien (via USB oder Thunderbolt) für Time-Machine-Datensicherungen sind nicht betroffen. Ebenso lässt sich die Netzwerkfunktionalität von Time Capsule und AirPort weiter verwenden - was im Hinblick auf die Sicherheit aber möglicherweise keine gute Idee ist (Apple bietet keine Sicherheitsaktualisierungen für die Router mehr an).
Nutzern von Time-Capsule-Hardware stehen mehrere Möglichkeiten offen: Sie können auf ein kostengünstiges USB-Laufwerk (Festplatte oder SSD) zur lokalen Datensicherung umsteigen, die Backups auf ein Netzwerk-Speichersystem (NAS) oder einen Router mit NAS-Funktionalität eines anderen Herstellers auslagern oder übergangsweise macOS 26 weiternutzen, bis das Support-Ende (Herbst 2028) erreicht ist.
Eine weitere Option, die - da versteckt im Betriebssystem - nur wenigen Nutzern bekannt sein dürfte: Wer mehrere Macs hat, kann einen davon (am besten einen stationären Desktop) als Time-Machine-Server einrichten, den alle anderen Rechner für drahtlose Backups nutzen (somit wäre es prinzipiell möglich, die Festplatte aus Time Capsule auszubauen, in ein USB-Gehäuse zu stecken, an einen Desktop-Mac anzuschließen und dann den Time-Machine-Server zu aktivieren). Dafür bietet sich vor allem der kompakte Mac mini an. Ein weiteres Support-Dokument von Apple zum Thema: "Mac mini als Server verwenden".
Zum Thema: macOS Tahoe 26: Vorletzte Hauptversion mit voller Rosetta-2-Unterstützung.