Apple hat mit den heute veröffentlichten Zahlen des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2012 die Erwartungen der Finanzwelt deutlich übertroffen. Der Computerkonzern stellte neue Rekorde bei Absatz, Gewinn und Umsatz auf. Auch beim Ausblick auf das laufende zweite Quartal überraschte Apple positiv. Laut CEO Tim Cook hat Apple "fantastische neue Produkte in der Pipeline".
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 73 Prozent von 26,74 auf 46,33 Milliarden Dollar, der Gewinn legte um 117 Prozent von sechs Milliarden Dollar bzw. 6,43 Dollar je Aktie auf 13,06 Milliarden Dollar bzw. 13,87 Dollar je Aktie zu. Damit erreichten Umsatz und Gewinn ein neues Rekordniveau. Die Prognosen der Analysten stellte das Unternehmen klar in den Schatten – diese rechneten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 38,85 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 10,08 Dollar je Aktie.
Das erste Quartal des Apple-Geschäftsjahres 2012 begann am 25. September und wurde am 31. Dezember abgeschlossen. Das Quartal dauerte eine Woche länger als üblich (14 statt 13 Wochen). Dies sei aus buchhalterischen Gründen alle sechs Jahre erforderlich, so Apple.
Erstmals mehr als fünf Millionen Macs in einem Quartal verkauft
Die Mac-Nachfrage boomt weiter. Erstmals in seiner Geschichte verkaufte der Hersteller in einem Quartal mehr als fünf Millionen Macs. 5,198 Millionen Macs wurden im vergangenen Quartal abgesetzt – dies entspricht einem Zuwachs von 26 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Der bisherige Quartals-Absatzrekord stand bei 4,894 Millionen Macs – er wurde erst im vorletzten Quartal aufgestellt.
Der Mac-Marktanteil ist damit erneut gestiegen, denn nach vorläufigen Zahlen von Gartner und IDC schrumpfte der weltweite Computermarkt im vergangenen Quartal leicht.
Die Nachfrage nach Desktop- und Mobilmacs steigt weiter.
Im Bild die im Oktober aktualisierte MacBook-Pro-Produktreihe.
Foto: Apple
Von den 5,198 Millionen verkauften Macs entfielen 3,719 Millionen auf Notebooks (plus 28 Prozent) und 1,479 Millionen auf Desktops (plus 21 Prozent).
Rekorde vermeldet Apple auch beim iPhone- und iPad-Absatz. Im ersten Quartal wurden 37,04 Millionen iPhones (plus 128 Prozent) und 15,43 Millionen iPads (plus 111 Prozent) verkauft. Der iPod-Absatz ging um 21 Prozent auf 15,4 Millionen Geräte zurück.
"Wir freuen uns riesig über unsere herausragenden Ergebnisse und die Rekordverkäufe bei iPhones, iPads und Macs. Apples Momentum ist unglaublich stark und wir haben einige fantastische neue Produkte in der Pipeline", sagte Apple-Chef Tim Cook.
Apples Bruttogewinnspanne erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von 38,5 auf 44,7 Prozent. Das Geschäft außerhalb der USA machte 58 Prozent des Gesamtumsatzes aus (Vorjahresquartal: 62 Prozent). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung legten von 575 auf 758 Millionen Dollar zu.
Ausblick auf laufendes Quartal übertrifft Erwartungen
Für das laufende zweite Quartal des Geschäftsjahres 2012, das sich über 13 Wochen erstrecken wird, rechnet Apple mit einem Umsatz von rund 32,5 Milliarden Dollar und einem Gewinn von etwa 8,50 Dollar je Aktie. Damit liegt Apple über den Erwartungen der Finanzexperten von 32,04 Milliarden Dollar (Umsatz) bzw. 8,03 Dollar je Aktie (Gewinn).
Der Computerkonzern hat das vierte Quartal mit Finanzreserven in Höhe von 97,6 Milliarden Dollar abgeschlossen.
Apple steigt im nachbörslichen Handel auf neues Allzeithoch
Die Anleger honorierten die starken Apple-Quartalszahlen umgehend. Die Apple-Aktie legte im nachbörslichen Handel am New Yorker Technologieindex Nasdaq Composite auf über 450 Dollar zu und erreichte damit ein neues Allzeithoch.
Auch Apple-TV-Absatz auf Rekordniveau
In einer Bilanzpressekonferenz (Aufzeichnung hier) im Anschluss an die Bekanntgabe der Quartalszahlen machten Apple-CEO Tim Cook und Finanzchef Peter Oppenheimer weitere Angaben zum Geschäftsverlauf. Demnach verkauft sich auch die Set-top-Box Apple TV gut. Im vergangenen Quartal wurden mehr als 1,4 Millionen Stück abgesetzt – ein neuer Quartalsrekord. Man arbeite weiter an Verbesserungen für Apple TV, dennoch sei das Projekt nach wie vor als eine Art Hobby anzusehen, so Cook.
Nach Angaben von Oppenheimer diskutieren Apples Topmanager über potentielle Verwendungsmöglichkeiten für die inzwischen enormen Finanzreserven von fast 100 Milliarden Dollar. Entscheidungen seien allerdings noch nicht gefallen.
Der neue Internet-Dienst iCloud wird laut Apple inzwischen von mehr als 85 Millionen Anwendern genutzt. Für das iOS stehen über 550.000 Apps zum Download bereit, mehr als 170.000 davon sind für das iPad optimiert. Die neue E-Book-Authoringsoftware iBooks Author (mehr dazu hier) sei seit der Ankündigung am vergangenen Donnerstag mehr als 600.000 Mal heruntergeladen worden, so Apple weiter.
Zur Übernahme der israelischen Firma Anobit, die Apple Mitte Januar angekündigt hat, sagte Cook, dass das Unternehmen äußerst talentierte Mitarbeiter beschäftige und man sehr froh sei, dass diese nun bei Apple an Bord seien. Anobit hat sich auf die Optimierung von Flash-Speicher spezialisiert.