macOS Sierra: Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

23. Juni 2016 14:15 Uhr - Redaktion

Vor eineinhalb Wochen hat Apple auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2016 in San Francisco macOS Sierra vorgestellt. Seitdem wurden schrittweise immer weitere Details zu dem neuen Betriebssystem bekannt, so dass inzwischen ein relativ komplettes Bild von dem gezeichnet werden kann, was macOS 10.12 bietet. MacGadget fasst nachfolgend die wichtigsten Neuerungen und Merkmale von macOS Sierra zusammen und ermöglicht deren Bewertung in einer Umfrage.

Geänderte Bezeichnung. 15 Jahre lang hieß das Mac-Betriebssystem OS X, nun wird es in macOS umbenannt, um die Schreibweisen aller Apple-Plattformen (macOS, iOS, tvOS, watchOS) zu vereinheitlichen. Dies ist eine Rückkehr zu den Wurzeln: vor OS X hieß das System bekanntlich Mac OS.

Höhere Systemanforderungen. Gegenüber OS X El Capitan werden etliche ältere Macs nicht mehr unterstützt, wie zum Beispiel die Mac-Pro-Baureihen Anfang 2008 und Anfang 2009, die iMac-Produktlinien Mitte 2007, Anfang 2008 und Anfang 2009 sowie in den Jahren 2007 bis 2009 vorgestellte MacBook-Pro-Modelle. Mit einem inoffiziellen Patch lässt sich macOS Sierra zumindest auf einigen der nicht mehr unterstützten Systeme dennoch nutzen.

Installation unsignierter Software weiterhin möglich. Entgegen einiger anderslautender Meldungen ist auch unter macOS Sierra die Installation von Software aus allen Quellen möglich, d. h. auch nicht von Apple signierte Anwendungen können genutzt werden (erstmaliger Start über den Finder-Kontextmenübefehl "Öffnen").

macOS Sierra

Das neue Betriebssystem macOS Sierra erscheint im Herbst.
Bild: Apple.



Modernes Dateisystem. Der Mac erhält endlich ein neues, modernes Dateisystem. Das Apple File System (APFS) ist 64-Bit-fähig, für SSDs und große Dateimengen optimiert und unterstützt Features wie native Verschlüsselung, Clones und Snapshots. APFS wird 2017 in finaler Form vorliegen und die einfache Konvertierung von HFS-Volumes ermöglichen.

RAID-Funktionen wieder da. Für OS X El Capitan hat Apple das Festplattendienstprogramm überarbeitet, aber die Funktionalität zur Erzeugung von RAID-Laufwerken weggelassen – zum Leidwesen vieler User. In macOS Sierra sind die RAID-Optionen wieder im Festplattendienstprogramm verfügbar.

Time-Machine-Backups via SMB. In macOS Sierra können Datensicherungen auf Netzwerklaufwerken über das SMB-Protokoll vorgenommen werden. Dies ist ein weiterer Schritt weg vom veralteten AFP-Protokoll.

Synchronisation der Zwischenablage mit anderen Geräten. Der Inhalt der Zwischenablage kann auf Wunsch nun mit mehreren Macs sowie mit iOS-Geräten (erfordert iOS 10) synchronisiert werden.

macOS Sierra

Der Sprachassistent Siri hält Einzug auf dem Mac.
Bild: Apple.



GUI-Rendering mit Metal auch für Nvidia-Grafikchips. Unter OS X El Capitan wird die neue Grafikengine Metal auf Macs mit Intel-Grafikchip zum Rendering der Oberfläche genutzt. In macOS Sierra erfolgt dies auch auf Systemen mit Nvidia-GPU, wodurch die GUI-Performance gesteigert wird.

Safari 10 mit Apple Pay, Flash Player wird blockiert. Die neue Safari-Version blockiert standardmäßig Plug-ins wie Flash Player und Java. Diese können nur noch auf expliziten Wunsch manuell für einzelne Web-Seiten aktiviert werden. Safari 10 ermöglicht außerdem die Bezahlung mit Apple Pay in Online-Shops – die Autorisierung erfolgt jedoch weiterhin per iPhone oder Apple Watch.

Apple öffnet iCloud-Anbindung. Bislang war Mac-App-Store-Programmen die Nutzung von iCloud-Frameworks wie CloudKit, iCloud Keychain und MapKit vorbehalten. In macOS Sierra stehen diese auch Programmen außerhalb des Mac-App-Stores zur Verfügung, um beispielsweise Daten via iCloud mit anderen Geräten zu synchronisieren.

Siri kommt auf den Mac. Der im Jahr 2011 auf dem iPhone eingeführte Sprachassistent kann künftig auch auf dem Mac genutzt werden. Siri bietet nicht nur den von der iOS-Version bekannten Funktionsumfang, sondern laut Apple zusätzliche, speziell für den Einsatz am Mac konzipierte Features. Siri lässt sich komplett abschalten.

Safari 10

Safari 10 blockiert standardmäßig Plug-ins wie Flash Player.
Bild: Apple.



Neues Tool schafft Speicherplatz. Das optionale Feature kann unter anderem Caches, doppelte Downloads, benutzte Installer, Protokolldateien und andere überflüssige Daten löschen, um Speicherplatz zu schaffen. Zudem können auf Wunsch wenig benutzte Dateien automatisch in die iCloud ausgelagert werden.

Login am Mac via Apple Watch. Dazu wird die Smartwatch einfach in die Nähe des Macs gehalten, anschließend nimmt macOS Sierra den Login vor – ganz ohne Passworteingabe.

Globale Tabs, Bild-in-Bild-Modus. Tabs stehen in macOS Sierra systemweit zur Verfügung, sowohl für Programme von Apple als auch von Drittherstellern (Anpassung erforderlich). Der neue Bild-in-Bild-Modus kann beispielsweise ein Video aus Safari als kleines Fenster auf dem Desktop oder über einem anderen Programm abspielen.

Zwei neue Finder-Features. Im Finder gibt es nun die Möglichkeit, Ordner in der Listendarstellung beim Sortieren nach Namen ganz oben anzuzeigen. Außerdem können auf Wunsch Dateien, die länger als 30 Tage im Papierkorb liegen, automatisch gelöscht werden.

Verbesserungen für Fotos-App. Alle Fotos lassen sich nun auf einer Weltkarte darstellen (wie unter iPhoto), außerdem wurden die Gesichtserkennung verbessert sowie eine Objekterkennung und das Bildbearbeitungswerkzeug Brilliance ergänzt.

Zum Thema unsere neue Umfrage: Wie bewerten Sie die Neuerungen von macOS Sierra? Hier können Sie mittels des Schulnotensystems abstimmen.