Apple hat heute die Einstellung des Thunderbolt Displays bekannt gegeben. Die Restbestände des Produkts werden über den Online-Shop und die Ladenkette des Herstellers sowie über autorisierte Apple-Händler verkauft. Der Schritt kommt wenig überraschend. Der Bildschirm wurde vor fünf Jahren angekündigt und ist technisch völlig veraltet. Seit einigen Wochen wird über einen neuen Apple-Monitor mit 5K-Auflösung spekuliert.
Er soll mit dem Panel des aktuellen 27-Zoll-Retina-iMacs ausgestattet sein, das nur 1,4 Millimeter dünn ist, eine Auflösung von 5120 mal 2880 Bildpunkten bietet und 1,07 Milliarden Farben darstellen kann (zehn Bit Farbtiefe pro Farbkanal). Zur Anbindung an den Mac würde sich die neue Thunderbolt-3-Schnittstelle anbieten, die eine Auflösung von 5K über nur ein Kabel transportieren kann. Allerdings sind Macs mit Thunderbolt 3 noch nicht erhältlich.
iMacs: Das Panel des 27-Zoll-Modells soll die Basis für einen neuen Apple-Bildschirm liefern.
Foto: Apple.
Es gibt jedoch auch weitergehende Gerüchte, wonach der neue Apple-Monitor möglicherweise über eine integrierte Grafikkarte verfügen wird. Aus technischer Sicht wäre dies ein sehr sinnvolles Feature, da das Display dann mit wesentlich mehr Macs kompatibel wäre. Apple setzt bekanntlich in den meisten Mac-Modellen auf die in Intel-Prozessoren integrierten Grafikchips. Diese machten zwar in den letzten Jahren in puncto Performance deutliche Sprünge nach vorne, sind mit 5K-Displays jedoch weiterhin überfordert. Ein Monitor mit integrierter Grafikkarte – vermutlich von AMD oder Nvidia – würde diese Problematik elegant umschiffen. Außerdem wäre dann die Anbindung mit Thunderbolt 2 problemlos möglich, da das hochauflösende Videosignal direkt im Monitor erzeugt wird und nicht erst dorthin übertragen werden müsste – dafür würde Thunderbolt 2 genügen. Softwareseitig soll eine künftige Betriebssystemversion die Unterstützung für ein 5K-Apple-Display mit Grafikkarte liefern. Dabei soll das System automatisch je nach Anwendungsbedarf entscheiden, ob der Grafikprozessor des Macs (sofern leistungsstark genug) oder des Bildschirms zum Einsatz kommt. Die Gerüchteküche erwartet die Markteinführung des neuen Apple-Displays für den Herbst, gleiches gilt für eine komplett überarbeitete MacBook-Pro-Produktreihe und einen neuen Mac Pro.
Nachtrag (19:30 Uhr): Wie der BuzzFeed-Redakteur John Paczkowski unter Berufung auf informierte Kreise meldet, soll Apple tatsächlich an einem Nachfolger für das Thunderbolt Display arbeiten. Der neue Apple-Bildschirm wird demnach über eine integrierte Grafikkarte verfügen - ähnliches hatte bereits 9to5Mac vor einiger Zeit berichtet.