Apple stellt neue MacBook-Pro-Generation mit Touch Bar, Touch ID, Thunderbolt 3 und verbesserten Displays vor

28. Okt. 2016 00:01 Uhr - Redaktion

Apple hat eine komplett neu entwickelte MacBook-Pro-Generation vorgestellt. Es handelt sich dabei um das bedeutendste Upgrade der Modellreihe seit Einführung der ersten Geräte mit Retina-Displays im Jahr 2012. Die neue MacBook-Pro-Generation ist dünner und leichter als die vorherige Baureihe, mit einer berührungsempfindlichen OLED-Leiste zum Auslösen programm- und kontextabhängiger Befehle (genannt Touch Bar) und dem Touch-ID-Fingerabdruckscanner (für Login und Apple-Pay-Zahlungen) ausgestattet. Ebenfalls neu sind kombinierte Thunderbolt-3-/USB-C-Schnittstellen, verbesserte Displays sowie schnellere Prozessoren und Grafikchips. Die Preise beginnen bei 1699 Euro.


MacBook Pro mit Magic Touch Bar und Touch ID

Das neue MacBook Pro.
Bild: Apple.



Touch Bar ersetzt klassische F-Tasten und passt sich dem Einsatzzweck an

"Die Touch Bar platziert die Steuermöglichkeiten direkt an die Fingerspitzen des Anwenders und passt sich automatisch dem Einsatzzweck an – sei es bei der Verwendung des Betriebssystems oder von Anwendungen wie Mail, Finder, Kalender, Numbers, GarageBand, Final Cut Pro X und vielen mehr, und das auch bei Apps von Drittanbietern. Zum Beispiel kann die Touch Bar Tabs und Favoriten in Safari anzeigen, schnellen Zugriff auf Emojis in Nachrichten ermöglichen, eine einfache Art zum Bearbeiten von Bildern oder zum schnellen Springen durch Videos in der Fotos App bieten und noch viel mehr", so Apple.

Das neue MacBook Pro wird mit 13,3-Zoll- und 15,4-Zoll-Bildschirm in den Farben Silber und Spacegrau angeboten. Die verbesserten Retina-Displays sind laut Apple um 67 Prozent heller, bieten einen um 67 Prozent erhöhten Kontrast und stellen 25 Prozent mehr Farben dar als die Vorgängermodelle, zudem benötigen sie 30 Prozent weniger Strom. Die Auflösungen blieben mit 2560 mal 1600 Pixel sowie 2880 mal 1800 Pixel unverändert. Das neue 13,3-Zoll-MacBook-Pro wird auch in einer Variante ohne Touch Bar (mit traditionellen F-Tasten) und ohne Touch ID angeboten.

Das Force-Touch-Trackpad wurde beim 13,3-Zoll-MacBook-Pro um fast 50 Prozent und beim 15,4-Zoll-MacBook-Pro um 100 Prozent vergrößert und bietet mehr Platz zum Ausführen von Multi-Touch-Gesten. Die Gehäuse wurden verschlankt und sind um 17 Prozent (13,3 Zoll) bzw. 14 Prozent (15,4 Zoll) dünner, außerdem wurde das Gewicht reduziert (um jeweils rund 200 Gramm).



Skylake-Prozessoren von Intel, Polaris-Grafikchips von AMD

Apple setzt beim neuen MacBook Pro auf Intels Prozessorarchitektur Skylake. In den 13,3-Zoll-Modellen kommen Core-i5- oder Core-i7-Zweikernprozessoren und Iris-Graphics-540- bzw. Iris-Graphics-550-Grafikchips zum Einsatz. Letztere greifen auf den Hauptspeicher zu, sind aber zusätzlich mit 64 GB eigenem VRAM ausgestattet.

Das neue 15,4-Zoll-MacBook-Pro ist mit Core-i7-Vierkernern und den Polaris-Grafikchips von AMD (Radeon Pro 450, 455 oder 460) ausgerüstet (mit bis zu vier GB eigenem VRAM) und kann laut Apple zwei externe 5K-Monitore gleichzeitig ansteuern. Die Performance der integrierten SSD-Laufwerke wurde laut Apple deutlich erhöht, zudem gibt es nun SSDs mit bis zu zwei TB Speicherkapazität. Insgesamt sei die Leistung der neuen Notebooks bis um den Faktor 2,3 gegenüber der vorherigen Generation erhöht worden, so Apple.

Touch ID für Login, Benutzerwechsel und Apple-Pay-Zahlungen

Apple über Touch ID im MacBook Pro: "In den Ein-/Ausschalter integriert ist ab sofort der Komfort und die Sicherheit von Touch ID, eine der großartigen Funktionen, die Kunden beim Einsatz von iPhone und iPad zu schätzen gelernt haben. Sobald der Fingerabdruck in Touch ID auf dem MacBook Pro registriert wurde, kann man den Mac mit einer einzigen Berührung schnell freischalten, zwischen Benutzerkonten wechseln und sichere Käufe mit Apple Pay im Internet vornehmen. Touch ID ermöglicht das schnelle, exakte Ablesen des Fingerabdrucks und verwendet hochkomplexe Algorithmen, um den Fingerabdruck im Secure Element des neuen T1-Chips von Apple zu erkennen und die Übereinstimmung festzustellen."



Thunderbolt 3 inklusive USB-C, HDMI-Ausgang und Speicherkartenslot gestrichen

In puncto Schnittstellen setzt Apple auf kombinierte Thunderbolt-3-/USB-C-Schnittstellen, von denen bis zu vier an Bord sind. Sie liefern einen Datendurchsatz von bis zu 40 Gbit pro Sekunde (bei Verwendung von Thunderbolt-Hardware) bzw. von bis zu zehn Gbit pro Sekunde (bei Verwendung von USB-Geräten; USB-C ist auf Stand von USB 3.1 Gen. 2 implementiert). Die neuen Anschlüsse unterstützen DisplayPort und ermöglichen via Adapter zudem die Ausgabe via HDMI und VGA.

Das Netzteil wird via USB-C angeschlossen, den magnetischen MagSafe-Anschluss gibt es nicht mehr. Der 3,5-Millimeter-Klinkensteckeranschluss für Lautsprecher und Kopfhörer ist weiterhin vorhanden. Das Apple-Logo auf der Display-Rückseite ist nicht länger beleuchtet. Separate Ports für HDMI und USB-A gibt es nicht mehr, auch der Speicherkartenslot wurde gestrichen. Die Lautsprecher wurden verbessert und sollen einen doppelt so hohen Dynamikumfang bieten. Die Tastatur wurde vom Zwölf-Zoll-MacBook übernommen, für das MacBook Pro aber in puncto Tastenanschlag verbessert. In den Modellen mit Touch Bar und Touch ID gibt es nun drei statt zwei Mikrofone.

An Funk-Schnittstellen sind Bluetooth 4.2 und WLAN nach 802.11ac integriert - unklar ist aber noch, ob 802.11ac der zweiten Generation unterstützt wird. Die Akkulaufzeit beträgt bei beiden Modellen bis zu zehn Stunden. Es gibt maximal 16 GB Arbeitsspeicher, die FaceTime-Kamera arbeitet unverändert mit einer Auflösung von 720p. Als Betriebssystem ist macOS Sierra vorinstalliert.

Die neue MacBook-Pro-Generation im Überblick

13,3 Zoll ohne Touch ID und ohne Touch Bar

• Zweikern-Core-i5 mit 2,0 GHz (via Turbo-Boost bis zu 3,1 GHz), acht GB RAM (1,87 GHz), 256 GB SSD, Iris Graphics 540, 2x Thunderbolt 3/USB-C. Preis: 1699 Euro. Core i7 mit 2,4 GHz (zwei Kerne) für 360 Euro Aufpreis. 16 GB RAM für 240 Euro Aufpreis.

13,3 Zoll mit Touch ID und mit Touch Bar

• Zweikern-Core-i5 mit 2,9 GHz (via Turbo-Boost bis zu 3,3 GHz), acht GB RAM (2,13 GHz), 256 GB SSD, Iris Graphics 550, 4x Thunderbolt 3/USB-C. Preis: 1999 Euro. Core i5 mit 3,1 GHz (zwei Kerne) für 120 Euro Aufpreis. Core i7 mit 3,3 GHz (zwei Kerne) für 360 Euro Aufpreis. 16 GB RAM für 240 Euro Aufpreis.

• Zweikern-Core-i5 mit 2,9 GHz (via Turbo-Boost bis zu 3,3 GHz), acht GB RAM (2,13 GHz), 512 GB SSD, Iris Graphics 550, 4x Thunderbolt 3/USB-C. Preis: 2199 Euro. Core i5 mit 3,1 GHz (zwei Kerne) für 120 Euro Aufpreis. Core i7 mit 3,3 GHz (zwei Kerne) für 360 Euro Aufpreis. 16 GB RAM für 240 Euro Aufpreis.

15,4 Zoll mit Touch ID und mit Touch Bar

• Vierkern-Core-i7 mit 2,6 GHz (via Turbo-Boost bis zu 3,5 GHz), 16 GB RAM (2,13 GHz), 256 GB SSD, Iris Graphics 530 und Radeon Pro 450 mit zwei GB VRAM, 4x Thunderbolt 3/USB-C. Preis: 2699 Euro. Core i7 mit 2,9 GHz (vier Kerne) für 380 Euro Aufpreis. Radeon Pro 460 mit vier GB VRAM für 240 Euro Aufpreis.

• Vierkern-Core-i7 mit 2,7 GHz (via Turbo-Boost bis zu 3,6 GHz), 16 GB RAM (2,13 GHz), 512 GB SSD, Iris Graphics 530 und Radeon Pro 455 mit zwei GB VRAM, 4x Thunderbolt 3/USB-C. Preis: 3199 Euro. Core i7 mit 2,9 GHz (vier Kerne) für 240 Euro Aufpreis. Radeon Pro 460 mit vier GB VRAM für 120 Euro Aufpreis.

Die Modelle mit Touch Bar und Touch ID kommen in etwa drei bis vier Wochen auf den Markt. Das MacBook Pro ohne Touch ID und ohne Touch Bar wird ab kommender Woche ausgeliefert.