Gestern Abend hat Apple mit macOS 10.13.3 das dritte große Update für das neue Betriebssystem High Sierra zum Download bereitgestellt. Mittlerweile ist klar: Es bietet weit mehr Änderungen als vom Hersteller angegeben. Damit setzt Apple die Unsitte der letzten Jahre, die mickrige Dokumentation von Mac-Betriebssystemupdates, fort.
Der Hersteller hat mittlerweile das macOS 10.13.3 Combo-Update nachgereicht. Während das reguläre Update macOS 10.13.2 aktualisiert, bringt das Combo-Update alle Installationen von macOS High Sierra (d. h. macOS 10.13.0, 10.13.1 und macOS 10.13.2) auf den neuesten Stand.
Apple gibt in den Release-Notes zu macOS 10.13.3 lediglich zwei Neuerungen an, hinzu kommen 16 behobene Sicherheitslücken. Fakt ist: Die Anzahl der vorgenommenen Änderungen ist um ein Vielfaches höher. Beispielsweise werden neuen Versionen von Mail, Karten, Kontakte, Kalender, Finder, Fotos, Systemeinstellungen, Time Machine, Festplattendienstprogramm, Vorschau, Fotos, Siri, Terminal, Dashboard, FaceTime, iBooks, Mac-App-Store und Boot-Camp-Assistent installiert.
Bild: Apple.
Damit nicht genug: Während der Installation von macOS 10.13.3 werden Firmware-Updates für verschiedenen MacBook-, MacBook-Pro- und iMac-Modelle aufgespielt. Zudem haben viele Frameworks, Kernel-Erweiterungen, Codecs, USB-Treiber und Schriften sowie die mitgelieferten Intel- und AMD-Grafiktreiber Aktualisierungen erfahren. Das Dateisystem APFS liegt nun in der Version 748.41.3 vor (macOS 10.13.2: Version 748.31.8), aktualisiert wurde auch der HFS-zu-APFS-Konverter.
Über all diese Änderungen verliert der Hersteller kein einziges Wort. Es genügt bereits ein Blick auf die Dateigröße des Updates, um dessen Bedeutung zu erahnen: Mit rund zwei GB fällt es fast halb so groß aus wie das komplette Betriebssystem. Dass sich Apple weiterhin in puncto Release-Notes so zugeknöpft zeigt, wirft kein gutes Licht auf das Unternehmen. Gerade in Produktivumgebungen ist es erforderlich, umfassend über Änderungen und eventuelle Auswirkungen auf die genutzte Hard- und Software informiert zu werden. Diesem Anspruch wird Apple schon seit längerer Zeit nicht mehr gerecht.
Weiterhin gibt es keine Informationen, wann das neue Dateisystem APFS auch Fusion-Drive-Laufwerke unterstützen wird. Die Unterstützung für externe Grafikkarten befindet sich unverändert in der Betaphase. Die Funktionen AirPlay 2 (mit Multi-Room-Unterstützung) und "Messages in iCloud" stehen weiter aus.
Dennoch ist macOS 10.13.3 ein klarer Schritt nach vorne, was die Stabilität und Zuverlässigkeit des aktuellen Mac-Betriebssystems angeht. Größere Probleme wurden seit der Veröffentlichung des Updates nicht bekannt. Die allermeisten Hard- und Softwareprodukte von Drittherstellern laufen inzwischen einwandfrei unter macOS High Sierra. Insofern kann das neue Betriebssystem mittlerweile als tauglich für den Produktiveinsatz bewertet werden.