Apple legt bei Gewinn und Umsatz deutlich zu

20. Apr. 2011 22:30 Uhr - sw

Apple bleibt auf Erfolgskurs. Der Konzern steigerte dank boomender Mac- und iPhone-Nachfrage den Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2011 um 83 Prozent von 13,5 auf 24,67 Milliarden Dollar (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Beim Gewinn legte Apple noch stärker zu, dieser kletterte um 95 Prozent von 3,07 Milliarden Dollar auf 5,99 Milliarden Dollar oder 6,40 Dollar je Aktie.

Die Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit einem Umsatz in Höhe von 23,34 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 5,36 Dollar pro Aktie rechneten, übertraf Apple klar.

"Mit einem Quartalswachstum von 83 Prozent beim Umsatz und 95 Prozent beim Gewinn laufen wir auf Hochtouren. Und auch den Rest des Jahres werden wir weiterhin für Innovationen in allen Bereichen sorgen", sagte Apple-Chef Steve Jobs.

Das zweite Quartal des Apple-Geschäftsjahres 2011 begann am 26. Dezember 2010 und endete am 26. März 2011.

Mac-Absatz steigt weiter

Der Aufwärtstrend beim Mac-Absatz setzte sich fort. Apple verkaufte im letzten Quartal 3,76 Millionen Macs. Dies entspricht einem Zuwachs von 28 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von den 3,76 Millionen abgesetzten Macs entfielen 2,751 Millionen auf Notebooks (plus 53 Prozent) und 1,009 Millionen auf Desktops (minus zwölf Prozent).

Der Mac-Marktanteil ist damit erneut gestiegen, denn nach vorläufigen Zahlen von Gartner und IDC schrumpfte der globale Computermarkt im letzten Quartal leicht.

Neue MacBook-Pro-Produktlinie

Notebooks wie das MacBook Pro haben den Mac-Absatz beflügelt
Foto: Apple


Der iPhone-Absatz stieg um 113 Prozent auf 18,65 Millionen Geräte. Die Zahl der verkauften iPods sank um 17 Prozent auf 9,02 Millionen Stück, was angesichts der iPhone-Popularität allerdings wenig überraschend ist. Zudem wurden 4,69 Millionen iPads verkauft - weniger als von Experten erwartet. Allerdings konnte Apple die iPad-2-Nachfrage im vergangenen Quartal nicht befriedigen.

Apples Bruttogewinnspanne ging im Vergleich zum Vorquartal leicht von 41,7 auf 41,4 Prozent zurück. Das Geschäft außerhalb der USA machte 59 Prozent des Gesamtumsatzes aus (Vorjahresquartal: 58 Prozent). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung legten von 426 auf 581 Millionen Dollar zu.

Ausblick bleibt leicht hinter den Erwartungen zurück

Für das laufende dritte Quartal des Geschäftsjahres 2011 erwartet Apple einen Umsatz von rund 23 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 5,03 Dollar je Aktie. Damit bleibt das Unternehmen leicht hinter den Erwartungen der Finanzwelt von 23,82 Milliarden Dollar (Umsatz) bzw. 5,25 Dollar je Aktie (Gewinn) zurück. Allerdings sind Apples Quartalsprognosen meistens eher zurückhaltend.

MacBook Air und MacBook Pro sehr gefragt

In einer Bilanzpressekonferenz (Aufzeichnung hier) im Anschluss an die Bekanntgabe der Quartalszahlen machten Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer und COO Tim Cook weitere Angaben zum Geschäftsverlauf im vergangenen Quartal. Demnach sei das Wachstum im Mac-Segment auf die starke Nachfrage nach MacBook Air und MacBook Pro zurückzuführen. Die Ende Februar eingeführte neue MacBook-Pro-Produktreihe werde von den Kunden hervorragend angenommen.

Auch das iPad 2 sei sehr gefragt. Apple habe im vergangenen Quartal die iPad-2-Nachfrage nicht befriedigen können. Der iPod-Absatz sei zwar um 17 Prozent gesunken, aber trotzdem besser ausgefallen als erwartet. 50 Prozent aller iPod-Verkäufe entfallen auf den iPod touch. Apple habe inzwischen insgesamt fast 189 Millionen iOS-Geräte verkauft.

Apples Ladenkette feiert in diesem Quartal ihr zehnjähriges Bestehen. Demnächst werde man den einmilliardsten Besucher begrüßen, so das Unternehmen.

Apple bekräftigte, dass das Betriebssystem Mac OS X 10.7 "Lion" wie geplant im Sommer auf den Markt kommen soll. Zur Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco sollen weitere Neuerungen von Mac OS X 10.7 gezeigt werden.

Angesprochen auf die Klage, die Apple gegen Samsung eingereicht hat (MacGadget berichtete), antwortete Cook, dass Apple der größte Kunde von Samsung sei. Auch sei Samsung für Apple ein wichtiger Partner bei der Belieferung mit Komponenten. Allerdings habe Samsungs Abteilung für mobile Geräte eine Grenze überschritten, die rechtliche Schritte erforderlich machten, sagte Cook.

Die Katastrophe in Japan habe auf die Komponenten-Lieferkette für die Fertigung von Apple-Produkten kaum negative Auswirkungen gehabt, so Cook weiter.

Die Anleger honorierten die starken Apple-Quartalszahlen. Im nachbörslichen Handel am New Yorker Technologieindex Nasdaq Composite legte die Apple-Aktie um bis zu 4,1 Prozent zu.