Vor 20 Jahren: Gründung von Mozilla ebnet Weg von Netscape zu Firefox

06. Apr. 2018 12:30 Uhr - Redaktion

Die Mozilla Corporation feierte von wenigen Tagen ihr 20jähriges Bestehen. Am 31. März 1998 wurde der Quellcode des Web-Browsers Netscape Navigator unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. Diese Grundsteinlegung des Mozilla-Projekts bereitete nicht nur den Weg für Firefox, sondern gab der gesamten Open-Source-Bewegung einen wichtigen Impuls.

Ende der 90er Jahre war der Browser-Krieg zwischen Netscape und Microsoft in vollem Gange. Microsoft nutzte dabei seine enorme Marktmacht aus und legte jedem Windows-System den Internet Explorer bei. Die Folge: Netscapes Marktanteil schrumpfte stetig, während Microsoft stark zulegte – auf bis zu 95 Prozent zu Beginn des letzten Jahrzehnts. Netscape hatte dem Giganten immer weniger entgegenzusetzen und versuchte daher, durch die Offenlegung des Codes Freiwillige für das Projekt zu gewinnen.

Es dauerte aber noch vier Jahre, bis daraus ein erstes Produkt entstand: Mozilla 1.0 erschien im Juni 2002. Doch großer Erfolg war der Web-Suite, die neben Browser und E-Mail-Client auch HTML-Editor, Kalender und weitere Komponenten enthielt, nicht beschieden. Daher entschied sich das Projekt dazu, den wichtigsten Bestandteil als eigenständiges Produkt verstärkt voranzutreiben. So entstand der Browser Firefox, der im November 2004 in der Version 1.0 veröffentlicht wurde und eine eigene Erfolgsgeschichte schrieb – der weltweite Marktanteil erreichte zwischenzeitlich mehr als 30 Prozent.

 
Firefox
 
Firefox: Der Vorläufer Netscape Navigator war einer der ersten Browser überhaupt.
Bild: Mozilla Corporation.

 

Heute zählt Firefox zu einem der Leuchttürme, wenn es um ein freies Web, offene Standards und Open-Source-Programme geht. Das Konzept freier Software mit offenliegendem Quellcode, an dem jeder mitarbeiten kann, gibt es freilich schon viel länger. Doch erst durch Projekte wie Firefox wurde es einer breiten Öffentlichkeit bekannt und gewann viele Anhänger und Unterstützer. In puncto Marktanteil musste Firefox zwar in den letzten Jahren Einbußen hinnehmen, vor allem aufgrund starker Konkurrenz durch Google Chrome, dennoch ist der Firefox-Browser unverändert ein unverzichtbarer Bestandteil des Internets.

Die Netscape-Pressemitteilung zur Offenlegung des Navigator-Quellcodes vom 22. Januar 1998 lässt sich hier nachlesen. Mozilla hat dem Jubiläum einen Blog-Eintrag gewidmet. Darin erinnert das Projekt an die Wurzeln:

"Für diejenigen, die das Web erst seit diesem Jahrhundert kennen: Der Netscape Navigator war das Produkt, das Usern ab 1994 erstmals Zugang zum Internet gab. Wissenschaftler nutzten eine Kommandozeilenschnittstelle, Early Adopter surften mit dem ersten Browser namens Mosaic und alle anderen verwendeten den Netscape Navigator, um auf das, was wir das 'World Wide Web' nannten, zuzugreifen."