Neue iMac-Generation jetzt im Handel erhältlich, erste Benchmarks

29. März 2019 15:30 Uhr - Redaktion

In der vergangenen Woche kündigte Apple eine verbesserte iMac-Produktreihe mit schnelleren Prozessoren und einer höheren Grafikleistung an. Inzwischen sind die neuen All-in-One-Rechner in Apple-Ladengeschäften sowie im Fachhandel erhältlich. Erste Benchmarks zeigen: Die 2019er Generation bietet eine um bis zu 50 Prozent höhere Multi-Core-Rechenleistung als die Vorgängerproduktlinie aus dem Jahr 2017. Der 27-Zoll-iMac kann sich nun mit den kleineren iMac-Pro-Konfigurationen messen.

Die Werte entstammen der Datenbank der weitverbreiteten Benchmark-Software Geekbench. Der Hersteller Primate Labs bildet aus den von Nutzern hochgeladenen Testergebnissen Durchschnittswerte und fasst diese in einer Rangliste zusammen. Dadurch können Leistungsvergleiche zwischen verschiedenen Macs aus verschiedenen Baureihen gezogen werden. Aufgrund der großen Stichprobenmenge sind die Zahlen sehr aussagekräftig und verlässlicher als Werte von isolierten Einzeltests.

Das neue iMac-Flaggschiff (27 Zoll, Core-i9-Prozessor, acht Kerne, 3,6 bis 5,0 GHz) erreicht in Geekbench eine Single-Core-Punktzahl von ca. 6150 (neuer Bestwert beim Mac) und eine Multi-Core-Punktzahl von ca. 32.300. Den iMac Pro mit acht Kernen (31.100 Punkte) lässt es knapp hinter sich. Der direkte Vorgänger aus 2017 (Core i7, vier Kerne, 4,2 bis 4,5 GHz) kommt auf ca. 5700 bzw. 19.300 Punkte. Die 27-Zoll-Einstiegskonfiguration (Core-i5-Prozessor, sechs Kerne, 3,0 bis 4,1 GHz) erreicht rund 5200 bzw. 20.100 Punkte (wie der 2018er Mac mini mit identischem Prozessor).

 
Benchmarks 21,5-Zoll-iMac
 
2019er iMac-Produktreihe: Benchmarks der 21,5-Zoll-Modelle.
Bild: Primate Labs.

 

Zu den 21,5-Zoll-iMacs: Das neue 4K-Einstiegsmodell mit Vierkern-Core-i3 (3,6 GHz) erreicht eine Single-Core-Punktzahl von ca. 4700 und eine Multi-Core-Punkzahl von ca. 14.100 (wie beim 2018er Mac mini mit identischem Prozessor). Es ist damit nur geringfügig schneller als der Vorgänger aus 2017 (Core i5, vier Kerne, 3,0 bis 3,5 GHz). Die zweite 21,5-Zoll-Standardkonfiguration (Core-i5-Prozessor, sechs Kerne, 3,0 bis 4,1 GHz) erreicht rund 5200 bzw. 20.100 Punkte. Der beim 21,5-Zoll-iMac optional erhältliche Core-i7-Sechskerner (3,2 bis 4,6 GHz) kommt auf rund 5950 bzw. 26.600 Punkte - so schnell war noch kein 21,5-Zoll-iMac.

Fazit: In puncto Prozessorleistung ist der iMac nun auf der Höhe der Zeit und passt viel besser zum 2018er MacBook Pro und 2018er Mac mini. Mit der Achtkernoption wildert der iMac sogar im Revier des iMac Pro. Ein Wechsel von der 2017er Produktreihe lohnt sich - mit Ausnahme des kleinsten 21,5-Zoll-Modells -, wenn eine höhere Multi-Core-Leistung benötigt wird. Der Zuwachs von bis zu 50 Prozent im Vergleich zur direkten Vorgängergeneration ist beachtlich. Beim Umstieg von einer älteren Baureihe fällt das Performance-Plus entsprechend höher aus.

 
Benchmarks 27-Zoll-iMac
 
2019er iMac-Produktreihe: Benchmarks der 27-Zoll-Modelle.
Bild: Primate Labs.

 

An der mageren RAM- und Laufwerks-Grundausstattung reiben sich jedoch weiter die Geister. Einen Rechner im Jahr 2019 mit einer lahmen 5400-rpm-Festplatte auszuliefern (wie beim kleinsten 21,5-Zoll-4K-iMac), darf unserer Meinung nach nicht sein (heftiger Flaschenhals). Immerhin lässt sich dieses Manko kostengünstig per USB-SSD (bis zu 600 MB/Sekunde) als Bootlaufwerk ausbügeln, während die eingebaute Festplatte dann eben für Backups herhält.

An den Fusion-Drive-Laufwerken gibt es an sich nichts auszusetzen (auf den 32-GB-SSD-Anteil beim 1000-GB-Modell passen locker macOS und die wichtigsten Programme für einen performanten Betrieb), allerdings hätte man sich hier zumindest beim 27-Zoll-iMac standardmäßig größere Laufwerke (zwei TB mit 128-GB-SSD-Anteil) gewünscht. 16 GB RAM beim 27-Zoll-iMac wären ebenso zeitgemäß - zum Glück kann man hier durch leicht erreichbare RAM-Slots nachträglich kostengünstig aufrüsten.

Die Preise blieben gegenüber der 2017er Baureihe erfreulicherweise unverändert. Sobald eine breite Verfügbarkeit im Fachhandel gegeben ist, werden die Preise der 2019er iMacs schnell purzeln und es lassen sich dann gegenüber dem Direktkauf bei Apple hunderte Euro sparen. Auf den T2-Chip hat Apple beim neuen iMac verzichtet. Grund: Der T2 hat einen SSD-Controller, kann jedoch mit Festplatten und Fusion-Drives nicht umgehen.

Es dürfte klar sein, dass die 2019er iMacs nur ein Zwischenschritt zu einem völlig neuen Design im nächsten Jahr sind. Einige User hätten sich dieses neue Design schon für dieses Jahr gewünscht, allerdings ist es eben so, dass sich die Innovationszyklen bei den Desktops verlängert haben, schlichtweg weil die Geräte bereits sehr ausgereift sind. Ob der Displayrand beim iMac noch zeitgemäß ist oder nicht - Geschmackssacke. Das Design ist jedoch bewährt und robust und die 2019er iMacs sind eine gute Wahl mit solidem Preis-/Leistungsverhältnis (Gesamtpaket), vor allem wenn mit Rabatten im Handel eingekauft wird.