Apple aktiviert AML für Deutschland: Automatische Standortübermittlung bei Notrufen mit dem iPhone

18. Dez. 2019 15:30 Uhr - Redaktion

Im Frühjahr 2018 hat Apple mit iOS 11.3 Unterstützung für die Funktion Advanced Mobile Location, kurz AML, ergänzt. AML ermöglicht die automatische Standortübermittlung bei Notrufen mit dem iPhone. Das Problem: In Deutschland war AML bislang nicht für iPhone-Nutzer verfügbar. Das hat sich nun geändert.

Beginnend mit iOS 13.3 ist AML auch hierzulande aktiv. Apple hat diese wichtige Neuerung allerdings nicht in den Versionsanmerkungen zu dem vor einer Woche veröffentlichten Betriebssystemupdate erwähnt, so dass sie erst jetzt bekannt wurde. AML funktioniert in Deutschland in den Netzen von Telekom, Vodafone und O2.

 
iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max
 
iPhones: Automatische Standortübermittlung bei Notrufen jetzt auch in Deutschland.
Bild: Apple.

 

Wenn der Nutzer einen Notruf mit dem iPhone tätigt, wird via AML automatisch der aktuelle Standort basierend auf den GPS-Daten und anderen Standortinformationen an die Rettungsleitstelle übermittelt - dies erfolgt entweder per Internet oder (falls kein Internet verfügbar ist) im Rahmen einer Daten-SMS. Die Bedeutung dieser Funktion muss nicht näher erläutert werden - sie kann im Ernstfall Leben retten.

In Deutschland unterstützen noch nicht alle Rettungsleitstellen die AML-Funktion - der Ausbau läuft jedoch. Die übermittelten Standortdaten werden automatisch nach einer Stunde gelöscht. AML ist ab iOS 13.3 standardmäßig in Deutschland aktiviert, der Anwender muss nichts weiter tun.

"Der AML-Endpunkt steht redundant bei der Berliner Feuerwehr und in der Integrierten Leitstelle Freiburg · Breisgau-Hochschwarzwald. [...] Die Rufnummern der Notrufenden werden nur als Hash in der Datenbank des AML-Endpunkts gespeichert. Vor Erzeugung des Hash wird die Rufnummer mit Zufallsfolgen verkettet. Ein Rückschluss vom gespeicherten Hash auf die Rufnummer eines Datensatzes ist zu keinem Zeitpunkt möglich", ist bei der Integrierten Leitstelle Freiburg zu lesen.

"Da die Sensoren des Smartphones nicht sofort die genaue Position ermitteln können, werden während des Notrufes die aktuellen Standortdaten mehrfach gesendet. So wird eine möglichst genaue Angabe zur aktuellen Position erreicht. Die ersten Daten werden gesendet sobald sie verfügbar sind, dann jeweils ca. 10, 20, und 30 Sekunden nach wählen des Notrufes", so die Leitstelle Lausitz.