Gute Nachrichten für Thunderbird-Nutzer: Die Weiterentwicklung des kostenlosen E-Mail-Clients wird verstärkt, es sind umfangreiche Neuerungen in Arbeit. Wie die für Thunderbird zuständige Mozilla-Tochter MZLA Technologies auf der Open-Source-Konferenz FOSDEM 2020 in Brüssel mitteilte, wird das Entwicklerteam im Laufe des Jahres aufgestockt - von aktuell zehn auf 15 bis 17 Vollzeitprogrammierer.

"In den letzten Jahren konnte Thunderbird eine gesunde Menge an Ressourcen zusammenstellen, Entwickler einstellen und langjährige Probleme angehen, die das Projekt bedrohten. Jetzt werfen wir einen Blick auf die Roadmap für 2020 und darüber hinaus, um zu erläutern, wohin wir wollen und wie wir dorthin gelangen wollen", so Thunderbird-Community-Manager Ryan Sipes im Vorfeld der FOSDEM 2020.

 

Für Thunderbird 78 und kommende Releases sind demnach umfangreiche Neuerungen geplant, darunter die Verschlüsselung von E-Mails via OpenPGP (ersetzt die Funktionalität der Enigmail-Erweiterung), ein komplett überarbeitetes Adressbuch mit CardDAV-Anbindung, Integration des bisher als Erweiterung vorliegenden Kalenders in die Kernfunktionalität, ein neugestaltetes und moderneres Oberflächendesign und eine verbesserte Handhabung von Mailinglisten. Zudem soll die Verzahnung mit den unterstützten Betriebssystemen optimiert werden.

Erst vor kurzem wurde Thunderbird in die 100prozentige Mozilla-Tochter MZLA Technologies Corporation ausgelagert. Der Schritt soll es den Machern erleichtern, neues Personal einzustellen, Partnerschaften einzugehen und neue Projekte zu starten. Am Fokus ändert sich nichts: Thunderbird bleibt kostenlos, auf Open-Source-Basis. Im letzten Geschäftsjahr erhielt das Projekt nach eigenen Angaben 1,5 Millionen US-Dollar an Spenden, eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr.