Es zeichnet sich immer stärker ab, dass Apple nach iPod, iPhone und iPad mit der Apple Watch der nächste Homerun gelungen ist. Die Computeruhr hatte einen eher schlechten Start, verkaufte sich in der Anfangszeit nicht wirklich gut und wurde wegen des beschränkten Funktionsumfangs einst belächelt. Heute ist die Apple Watch ein leistungsstarker Begleiter, der sich inzwischen auch als iPhone-Ersatz anbietet und sich immer besser verkauft. Dieser Trend bestätigte sich im ersten Quartal.
Nach Berechnungen von Strategy Analytics hat Apple im ersten Dreimonatszeitraum des neuen Jahres weltweit 7,6 Millionen Computeruhren verkauft, 22,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Marktanteil der Kalifornier stieg von 54,4 auf 55,5 Prozent. Auf dem zweiten Platz liegt Samsung mit einem Marktanteil von 13,9 Prozent, gefolgt von Garmin mit acht Prozent. 2019 erreichte Apple einen Meilenstein und verkaufte erstmals mehr Computeruhren als die gesamte Schweizer Uhrenindustrie zusammen (analoge Modelle mit eingerechnet).
"Die Apple Watch wehrt weiterhin starke Konkurrenz von hungrigen Rivalen wie Garmin und Samsung ab. Die Apple Watch besitzt die Hälfte des weltweiten Smartwatch-Marktes und bleibt klarer Branchenführer", so Neil Mawston, Executive Director von Strategy Analytics, in der Untersuchung zum globalen Smartwatch-Markt im ersten Quartal. Für das zweite Quartal deutet sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie eine Abschwächung an, die jedoch bereits im dritten Quartal überwunden werden könnte:
Bild: Apple.
"Wir gehen davon aus, dass sich die weltweiten Smartwatch-Verkäufe im zweiten Quartal 2020 aufgrund der anhaltenden Covid-19-Pandemie stark verlangsamen werden. Die Verkäufe in Europa und den USA wurden in den letzten Monaten unweigerlich vom Virus-Lockdown betroffen. In der zweiten Hälfte dieses Jahres und darüber hinaus wird es jedoch eine merkliche Erholung geben, da die Verbraucher weltweit zunehmend wieder Vertrauen fassen und mehr Einzelhandelsgeschäfte wieder öffnen.
Smartwatches haben weiterhin ausgezeichnete langfristige Aussichten, da jüngere und ältere Menschen in einer Welt nach dem Virus gesundheitsbewusster werden. Smartwatches können lebenswichtige Gesundheitszeichen, wie z.B. den Sauerstoffgehalt, überwachen, und die Verbraucher können sich damit trösten, sich einen virtuellen Gesundheitsassistenten ans Handgelenk schnallen zu lassen", meint Woody Oh, Director von Strategy Analytics.
Telefonieren, Nachrichten austauschen, Musik, Podcasts und Hörbücher hören, Kartendienst mit Routenplaner, E-Mail-Client, Kalender, Rechner, Erinnerungen, Wecker - der Funktionsumfang der Apple Watch ist mittlerweile mehr als beachtlich und kann in gewissem Rahmen durchaus als iPhone-Ersatz dienen (bis auf die Ersteinrichtung wird zum Betrieb kein iPhone mehr benötigt).
Hinzu kommen Gesundheitsfeatures wie EKG, Herzfrequenzmessung und Trainingserfassung für viele Sportarten. Mac-Nutzer können den Rechner via Apple Watch automatisch entsperren. Zudem lassen sich Admin-Abfragen und Apple-Pay-Zahlungen am Mac per Apple Watch autorisieren. Im Herbst könnte mit der Messung des Blutsauerstoffgehalts eine weitere Gesundheitsfunktion hinzukommen.