Google folgt Apples Vorbild und reduziert Play-Store-Provision auf 15 Prozent für kleine und mittelgroße Entwickler

17. März 2021 15:00 Uhr - Redaktion

Zu Jahresbeginn hat Apple die App-Store-Provision für kleine und mittelständische Softwarehersteller mit einem Jahresumsatz von bis zu einer Million US-Dollar auf nur noch 15 Prozent (zuvor 30 Prozent) reduziert. Mit dieser Änderung, von der weit mehr als 90 Prozent der Entwickler profitieren, reagierte Cupertino auf die immer schärfer werdende Auseinandersetzung um das App-Store-Geschäftsmodell. Nun zieht Google nach.

"Ab dem 1. Juli 2021 reduzieren wir die Servicegebühr, die Google Play erhält, wenn ein Entwickler digitale Güter oder Dienstleistungen verkauft, auf 15 % für die ersten 1 Mio. US-Dollar (USD) Umsatz, die jeder Entwickler pro Jahr erzielt. Mit dieser Änderung werden 99 % der Entwickler weltweit, die digitale Güter und Dienstleistungen mit Play verkaufen, eine 50 %ige Reduzierung der Gebühren erfahren. Dies sind Mittel, die Entwicklern helfen können, in einer kritischen Phase ihres Wachstums zu skalieren, indem sie mehr Ingenieure einstellen, ihr Marketing-Personal aufstocken, die Serverkapazität erhöhen und vieles mehr", ließ der Branchenriese zur Wochenmitte verlauten.

iOS-App-Store

Apple senkte App-Store-Provision für kleine Entwickler zu Jahresbeginn von 30 auf 15 Prozent.
Bild: Apple.

 

Dabei verzichtet Google im Gegensatz zu Apple auf Bürokratie: Die Regelung wird automatisch angewendet, Entwickler müssen sich für die reduzierte Provision nicht extra registrieren. Außerdem gibt es bei Google keine Beschränkungen hinsichtlich des Erreichens der Umsatzschwelle von einer Million US-Dollar (es gilt für Umsätze ab einer Million US-Dollar einfach die 30prozentige Provision).

Epic, Spotify & Co. lassen diese Neuerungen unbeeindruckt (sie zahlen als große Hersteller weiter 30 Prozent Provision) und setzen ihre Kampagne gegen Apple und Google fort. Sie fordern im Fall von Google die Nutzung alternativer Zahlungsmethoden und im Fall von Apple sogar die Möglichkeit, alternative App-Stores zuzulassen. Mit dieser Forderung sieht sich Apple inzwischen in mehreren Ländern konfrontiert und es dürfte in den nächsten Jahren ein harter, vor allem juristisch ausgefochtener, Kampf um Apples App-Store-Geschäftsmodell werden.