In den deutschen Mobilfunknetzen steht nach der vor eineinhalb Jahren erfolgten UMTS-Abschaltung (die freigewordenen Frequenzen werden seitdem für LTE/4G genutzt) die nächste bedeutende Veränderung an: Sowohl die Deutsche Telekom als auch Vodafone bereiten die Abschaltung der Multimedia-SMS-Mitteilungen (kurz MMS) vor.
Vodafone will den MMS-Dienst am 17. Januar 2023 abschalten, für Geschäftskunden sollen im Bedarfsfall individuelle Lösungen angeboten werden. "Europa-Premiere feierte der MMS-Dienst im April 2002 im Vodafone-Netz. Mit dem Start der MMS entfiel auch die Beschränkung auf 160 Zeichen pro SMS. Auch farbige Fotos, Musik oder Töne ließen sich als Multimedia-Nachricht versenden. Nicht mal ein Jahr später konnten Vodafone-Kunden sogar kurze Video-Clips verschicken", teilte das Unternehmen mit.
Im Mobilfunk-Netz von Vodafone sei die MMS-Nutzung in den letzten Jahren deutlich gesunken. "Rückblickend wurden im Vodafone-Netz zu Hochzeiten der MMS die meisten MMS-Nachrichten jeweils im Monat Dezember verschickt – möglicherweise aufgrund des Bedürfnisses, Weihnachtsbaumfotos zu teilen sowie Weihnachts- und Silvestergrüße in Form animierter Grafiken zu versenden.
Der Spitzenwert wurde im Vodafone-Netz mit rund 13 Millionen versendeten MMS im Dezember 2012 erreicht. Im Dezember 2012 wurden im Vodafone-Netz rund 1,5 Milliarden SMS verschickt – die MMS hat im Vergleich zur SMS eher ein Schattendasein geführt", so Vodafone weiter.
Bild: Apple.
Bilder, Videos und Sprachmitteilungen werden inzwischen überwiegend über Messenger-Dienste wie iMessage, WhatsApp, Telegram, Signal oder Threema verschickt. Zudem gibt es mit RCS (Rich Communiation Services) eine Art Nachfolge-Technologie für die MMS, die allerdings bislang nur auf Android-Geräten, nicht jedoch auf iPhones, unterstützt wird.
Bei der Deutschen Telekom ist die MMS-Abschaltung für den 31. Dezember 2023 geplant. O2 wird den MMS-Dienst wahrscheinlich ebenfalls mittelfristig vom Netz nehmen, einen Termin dafür gibt es jedoch noch nicht.
Unabhängig von der MMS-Abschaltung werden sich normale SMS-Mitteilungen, die unter anderem für Sicherheits- und Bestätigungscodes wichtig sind, auch weiterhin verschicken und empfangen lassen.
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